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Nandus stehen in Mecklenburg-Vorpommern auf einem Feld.

© Christian Charisius/dpa

Flugunfähige Großvögel in MeckPomm: Nandus sollen bald gejagt werden dürfen

Die Population des Vogels ist in Mecklenburg-Vorpommern stark gewachsen, er hat in Europa keine natürlichen Feinde. Bald dürfen Nandus wohl geschossen werden.

Nandus könnten in Mecklenburg-Vorpommern bald zur Jagd freigegeben werden. Der flugunfähige Großvogel aus Südamerika hat im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Schleswig-Holstein eine in der Vergangenheit stark gewachsene Population mit mehreren Hundert Tieren gebildet. Nun soll er ins Jagdrecht aufgenommen werden. Den Verordnungsentwurf des Ministeriums hat das Internetportal „Jagderleben“ auf seiner Seite veröffentlicht.

Danach sollen Jungtiere (Jährlinge) von Rhea americana künftig ganzjährig gejagt werden dürfen, ausgewachsene Hennen und Hähne ab einem Alter von zwei Jahren zwischen dem 1. November und dem 31. Januar. Der Verordnungsentwurf befindet sich derzeit in der Verbandsanhörung, wie das Umweltministerium am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte der „Nordkurier“ berichtet.

Die Population am Ratzeburger See in Norddeutschland ist die einzige wildlebende in Europa. Sie ging aus einigen wenigen Tieren hervor, die zwischen 1999 und 2001 aus einer Privathaltung entkommen waren.

Die vermehrungsfreudigen Tiere fressen mit Vorliebe Raps und richten auf Feldern erhebliche Schäden an. Nach verschiedenen erfolglosen Versuchen, das Wachstum der Population einzudämmen, durften ortsansässige Landwirte im vergangenen Jahr erstmals 20 Alttiere schießen. Dafür war eine Sondergenehmigung erteilt worden. In der Folge wurden weniger Jungtiere aufgezogen. Die Zahl der Vögel verringerte sich binnen eines Jahres um insgesamt 20 Prozent auf 456 bei der Herbstzählung 2019. Die Tiere werden zweimal im Jahr erfasst. Nandus haben in Europa keine natürlichen Feinde. (dpa)

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