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Diese Luftansicht zeigt die Stadt Jackson in Kentucky nach der Sturzflut.

© LEANDRO LOZADA / AFP

Update

„Hunderte Familien werden alles verlieren“: Mindestens 25 Tote bei Überflutungen in Kentucky

Der Gouverneur spricht von der schlimmsten Überschwemmungskatastrophe in dem US-Bundesstaat. Bereits im Dezember kam dort es zu verheerenden Tornados.

Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind im US-Bundesstaat Kentucky mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer werde aber voraussichtlich weiter ansteigen, teilte Gouverneur Andy Beshear am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Seinen Angaben zufolge wurden seit Mittwochabend hunderte Menschen mit Booten gerettet.

Unter den Opfern seien Familien und Kinder, sagte Beshear dem Sender CNN am Freitagmorgen. Angesichts des Ausmaßes der Fluten befürchten die Behörden, dass die Zahl der Opfer deutlich steigen könnte. „Wir werden eine zweistellige Zahl an Menschenleben verlieren“, sagte Gouverneur Beshear.

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Es handele sich um die schlimmste Überschwemmungskatastrophe, die er in dem südöstlichen Bundesstaat je erlebt habe. Es sei mit Hunderten zerstörten Häusern zu rechnen. „Hunderte Familien in Kentucky werden alles verlieren“, ergänzte er im Sender NBC News.

Um zusätzliches Personal und Ressourcen mobilisieren zu können, rief der Politiker der Demokraten den Notstand aus. Zudem setzte er die Nationalgarde zur Unterstützung ein. Am härtesten traf es den Osten des Bundesstaates, dessen Landschaft von Flüssen wie dem Mississippi, dem Ohio oder dem Big Sandy sowie dem Appalachen-Gebirgszug geprägt wird.

Sturzfluten und Erdrutsche suchten aber auch die benachbarten Bundesstaaten Virginia und West Virginia heim. Laut NBC galt für rund vier Millionen Menschen in dem Gebiet eine Hochwasserwarnung. Zudem waren nach Daten der Internetseite Poweroutage.us rund 30 000 Haushalte in den drei betroffenen Bundesstaaten ohne Strom.

Gouverneur prognostiziert Jahre des Wiederaufbaus

Bilder zeigten überflutete Straßen und weggeschwemmte Autos. Menschen wurden aus der Luft mit Hubschraubern und auf dem Wasser mit Schlauchbooten gerettet. Mancherorts waren nur noch die Dächer der Häuser zu sehen.

Ein Mann bahnt sich mit einem Kajak seinen Weg durch die überfluteten Straßen von Kentucky.
Ein Mann bahnt sich mit einem Kajak seinen Weg durch die überfluteten Straßen von Kentucky.

© Michael Swensen/Getty Images/AFP

Die Flut sei plötzlich gekommen, berichtete ein Bewohner eines mobilen Hauses der Zeitung „Lexington Herald Leader“ aus dem Bezirk Perry: „Es war wie eine Welle, die aus dem Meer kam.“

Seine Partnerin sei weggespült worden, habe sich dann aber mit Hilfe eines Nachbarn an einen Baum geklammert, bis sie beide nach etwa zwei Stunden gerettet worden seien. „Ich hatte schreckliche Angst und war sicher, ich würde sterben“, sagte die 29-Jährige.

Ihr Heim sei von den Wassermassen fortgerissen worden. Gouverneur Beshear sagte, er erwarte massive Sachschäden. „Für viele Familien wird es nicht Monate, sondern wahrscheinlich Jahre dauern, bis sie alles wiederaufgebaut und sich erholt haben.“

Erst im Dezember 2021 hatten verheerende Tornados in Kentucky schwere Zerstörungen angerichtet. Mehr als 70 Menschen starben. (dpa)

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