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Schauspieler Lars Eidinger spricht bei einer Pressekonferenz der Berlinale.

© Michael Kappeler/dpa

„Ich würde nicht schießen“: Lars Eidinger äußert sich nach Kritik an Offenem Brief an Scholz

Prominente lösten mit einem Brief an Kanzler Olaf Scholz zum Ukraine-Krieg eine Kontroverse aus. Lars Eidinger hat ihn unterzeichnet und sich nun dazu geäußert.

Ein Offener Brief, der sich an Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Haltung im Ukraine Krieg richtete, sorgt seit Veröffentlichung für eine kontroverse Debatte. Prominente wie die Feministin Alice Schwarzer, der Schriftsteller Martin Walser,  der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar oder Schauspieler Edgar Selge haben an Scholz appelliert, nicht noch mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin dürfe kein Motiv für eine Ausweitung des Krieges auf die Nato geliefert werden, schreiben die Unterzeichner in dem am Freitag veröffentlichten Brief. Sie warnen vor der Gefahr eines Dritten Weltkrieges.

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In den Kommentaren und auf Twitter erntete der Brief auch viel Kritik. Einige vergleichen ihn mit der Aktion #allesdichtmachen, unter der 50 deutschsprachige Schauspieler im April 2021 in satirischem Ton die Corona-Politik kritisiert hatten. Die Initiative hatte für etliche Empörung gesorgt.

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Er glaube an Ideale

Zu den Unterzeichnern gehört auch der Schauspieler Lars Eidinger, der sich nun auf seinem Instagram-Account mit einem Statement auf Englisch geäußert hat. Darin berichtet er von sich als Achtzehnjähriger, der damals den Dienst mit der Waffe verweigert hat. Eine der wesentlichen Fragen, die er beantworten musste, lautete: Wie würde er reagieren, wenn einer seiner Lieben mit einer Waffe bedroht werden würde und er die Chance hätte, den Angreifer zu töten? 

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Seine Antwort lautete: Er würde nicht schießen, um die Aggressionsspirale nicht anzukurbeln. An diese Ideale glaube er auch heute noch, auch wenn es wie eine Utopie klingen mag, schreibt Eidinger.

Wahrscheinlich wird einigen Initiator*innen des A.Schwarzer-Briefes an die Bundesregierung nach längerem Nachdenken klar, dass sie wohl die falsche Richtung eingeschlagen haben; aber in einem freien Land ist es eben gut, dass eine öffentliche Debatte so geführt werden kann.

schreibt NutzerIn marstetz

Darin berichtet er von sich als Achtzehnjähriger, der damals den Dienst mit der Waffe verweigert hat. Eine der wesentlichen Fragen, die er beantworten musste, lautete: Wie würde er reagieren, wenn einer seiner Lieben mit einer Waffe bedroht werden würde und er die Chance hätte, den Angreifer zu töten? 

Seine Antwort lautete: Er würde nicht schießen, um die Aggressionsspirale nicht anzukurbeln. An diese Ideale glaube er auch heute noch, „auch wenn es wie eine Utopie klingen mag“, schreibt Eidinger. „Vor allem jetzt, wo die russische Regierung mit äußerster Brutalität in der Ukraine vorgeht.“

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In den Kommentarspalten bekam er dafür Zustimmung, etwa von Schauspielkollege Moritz Bleibtreu. Andere wiederum kritisierten sein Posting. Grünen Politiker Erik Marquardt schreibt etwa: „Ich sehe die Eskalationsspirale eher, wenn die Ukraine nicht befähigt wird, sich gegen diesen Angriffskrieg zu verteidigen. Diese Verteidigung gegen einen mörderischen Aggressor ist nicht einfach ein „Krieg“, der aufhören muss, sondern die Verhinderung von Gräueltaten, Diktatur und vielleicht auch Faschismus.“

Ein anderer Nutzer schreibt von „grauenvollen Selbstmitleid“ und einer „selbstüberschätzenden deutschen „Kulturblase“. Und eine Nutzerin lud Eidinger ein, nach Mariupol zu kommen. (tsp, dpa)

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