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Rund 150 Menschen starben bei dem Anschlag der Al-Schabaab-Miliz auf die Garissa-Universität Anfang April. Viele werden noch vermisst.

© Dai Kurokawa/dpa

Kenia: Massenpanik nach Explosion

Es war nur ein Stromtransformator, doch die Explosion in einem Wohnheim versetzte einige Studenten so in Panik, dass sie aus Angst vor einem erneuten Überfall durch Islamisten aus dem Fenster sprangen. Dabei wurden rund 100 werden verletzt, einer starb.

Zehn Tage nach dem Anschlag auf eine Universität in Kenia hat die Explosion eines Stromtransformators eine Massenpanik auf einem Campus in der Hauptstadt Nairobi ausgelöst. Dabei seien am Sonntag ein Student getötet und mehr als 100 weitere verletzt worden, teilte die Universität Kikuyu mit. Aus Furcht vor einem Attentat von Islamisten seien zahlreiche Studenten aus den Wohnheimen gesprungen, einige von ihnen sogar aus dem fünften Stock. Darunter sei auch das Todesopfer gewesen. Augenzeugen zufolge explodierte der Transformator um vier Uhr am Morgen. Angstschreie zu Tode erschreckter Studenten hätten dann die Panik in den Wohnheimen verbreitet.

Regierung will Flüchtlingslager schließen

Am 2. April hatten Kämpfer der somalischen Islamisten-Miliz die Universität in der Stadt Garissa gestürmt und 148 Menschen getötet. Die Extremisten haben bereits mehrere Anschläge in Kenia verübt. Hintergrund ist, dass kenianische Truppen den Kampf gegen Al-Schabaab-Miliz in Somalia unterstützen.
Als Reaktion auf den Anschlag in Garissa will die Regierung ein Flüchtlingslager schließen, in dem mehrere Hunderttausend Somalier leben. Sie geht davon aus, dass Islamisten mit Verbindung zu Al-Schabaab in dem Camp Dadaab Unterschlupf gefunden haben. Das Massaker von Garissa werde Kenia so verändern wie die Anschläge vom 11.September 2001 die USA veränderten, sagte Vizepräsident William Ruto. “Wir müssen dieses Land sichern, was auch immer es kostet.“ So habe Kenia mit dem Bau einer 700 Kilometer langen Mauer entlang der gesamten Grenze zu Somalia begonnen, um ein Eindringen der Al-Schabaab zu verhindern. Reuters

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