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Klimaschutz: Sarkozy fliegt sauberer als Merkel

Schon wieder hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy Angela Merkel übertrumpft: Seine Dienstreisen fallen nach Berechnungen des französischen Magazins "Terra Economica" sauberer aus die seiner deutschen Kollegin.

Berlin -  Nach Angaben des Magazins flog Sarkozy 2008 mit 324 595 Kilometern zwar wesentlich mehr als Merkel, verursachte mit 7 100 Tonnen CO2 jedoch weniger Emissionen. Frau Merkel verursachte 7 395 Tonnen an CO2-Emissionen, flog dabei aber nur 174 440 Kilometer. Ausgerechnet auf dem Feld der Klimapolitik, von Kanzlerin Merkel beim G-8-Gipfel in Heiligendamm zur Chefsache erklärt, übertrumpft er damit die Kanzlerin – wieder einmal, nachdem am Wochenende herausgekommen war, dass Frankreich beim bevorstehenden Nato-Gipfel in Straßburg und Kehl Deutschland in eine Nebenrolle manövriert hat.

Die einfache Erklärung für die Diskrepanz beim Fliegen: Sarkozy nutzt ein kleineres, leichteres Flugzeug, das nur etwa die Hälfte an Kerosin verbraucht. Die für die Mobilität der Kanzlerin zuständige Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums soll allerdings ab 2010 sechs neue und zwei gebrauchte Flugzeuge erhalten – darunter auch zwei Maschinen des Typs A 319, wie ihn Sarkozy nutzt.

Die Bundesregierung erinnert zudem daran, dass Deutschland bereits 2007 beschlossen habe, die Dienstflüge und Fahrten der Regierungsangehörigen klimaneutral zu stellen. Die produzierten Treibhausgase werden an anderer Stelle eingespart, indem in Klimaschutzprojekte investiert wird. Diese kleineren und größeren Projekte werden vornehmlich in Entwicklungsländern realisiert und kommen auch der dortigen Bevölkerung zugute. So werden etwa im Norden Nigerias, wo die Nutzung von Holz zum Kochen bereits zu einer Versteppung geführt hat, hocheffiziente Brennholzkocher an 20 000 Haushalte zum subventionierten Preis verkauft.

Für das Jahr 2007 sollen 160 856 Tonnen CO2 kompensiert werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 3,3 Millionen Euro. Generell gilt jedoch beim CO2- Ausstoß: Reduktion vor Kompensation. Auch hier sieht sich die Bundesregierung vorne.Sie hat beschlossen, die Treibhausgasemissionen im eigenen Geschäftsbereich im Zeitraum von 2008 bis 2012 um 30 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 zu reduzieren. Christoph Lorch

Christoph Lorch

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