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China: Kungfu-Meister trotzt Baggern

So etwas nennt man wohl Beharrlichkeit: Ein ehemaliger Kungfu-Meister in Südwestchina weigert sich trotz Ausgrabungsarbeiten um sein Haus, das Gebäude für ein Bauprojekt aufzugeben.

Peking - Trotz eines Gerichtsbeschlusses lehnt der Hausbesitzer eine Räumung ab, weil ihm die Entschädigungssumme zu gering ist, wie die amtlichen Medien berichteten. 281 Familien, die von der Umsiedlung betroffen sind, hatten bereits als Entschädigung entweder finanziellen Ausgleich oder ein neues Haus gewählt und waren umgezogen. Nur die Familie des Kungfu-Kämpfers weigert sich immer noch, ihr Haus in Chongqing zu verlassen, obwohl die Bagger bereits eine riesige, zehn Meter tiefe Baugrube um das zweistöckige Haus ausgehoben haben.

Das einsam in der Grube stehende Backsteinhaus ist in China zu einer Art Berühmtheit geworden. Medienwirksam hisste der Besitzer noch auf dem Dach die Nationalflagge. In Internetforen wird das Spektakel zum Symbol für das neue Eigentumsgesetz stilisiert, das der Volkskongress diesen Monat verabschiedet hatte. Es schützt öffentliches und privates Eigentum erstmals gleichermaßen. Enteignungen dürfen nur im öffentlichen Interesse und gegen "vernünftige" Entschädigungen erfolgen. Obwohl das Haus auf 2,47 Millionen Yuan (240.000 Euro) geschätzt wurde, fordert der Besitzer das Doppelte als Entschädigung und zusätzlich ein neues Haus. Er zweifelt zudem das öffentliche Interesse an der Enteignung an. (tso/dpa)

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