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Sanna Marin äußert sich bei einer Pressekonferenz zu den Videos aus ihrem Privatleben.

© Heikki Saukkomaa / Lehtikuva / AFP

Update

„Bin auch nur ein Mensch“: Finnische Regierungschefin verteidigt sich gegen erneute Kritik an Privatpartys

Sanna Marin geriet zuletzt wegen Bildern und Videos von ausgelassenen Partys in die Schlagzeilen. Nach Entschuldigungen kommt nun eine Rechtfertigung.

Nach erneuter Kritik an ihrem Privatleben hat die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin ihr Recht auf Privatleben verteidigt. Sie sei auch nur „ein Mensch“, sagte Marin, den Tränen nahe, am Mittwoch bei einer Veranstaltung ihrer Sozialdemokratischen Partei (SDP) in Lahti nördlich von Helsinki.

Auch sie sehne sich manchmal nach Spaß, sagte sie, betonte aber zugleich, deswegen „nicht einen einzigen Arbeitstag“ versäumt zu haben.

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Die vergangene Woche sei „ziemlich schwierig“ gewesen, sagte Marin. Sie wünsche sich, dass Menschen Politiker eher nach ihrer Arbeit als nach ihren Freizeitaktivitäten beurteilen würden.

Erst am Dienstag hatte Marin sich wegen eines in ihrem Amtssitz in Helsinki entstandenen Fotos entschuldigt. Auf dem zuerst im Online-Dienst Tiktok veröffentlichten und später von finnischen Medien verbreiteten Bild sind eine finnische Influencerin und eine weitere Frau zu sehen, die sich küssen und ihre entblößten Brüste mit einem Schild mit der englischen Aufschrift "Finland" bedecken.

„Das Foto ist unangemessen, ich entschuldige mich dafür“, sagte Marin am Dienstag vor Journalisten.

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Marin bestätigte am Dienstag, dass das Foto im Juli in ihrem Amtssitz Kesäranta in Helsinki aufgenommen wurde, während sie selbst gerade ein Musikfestival besuchte. Marin sagte, sie habe damals „Freunde“ in ihren Amtssitz eingeladen, die dort „den Abend verbracht“ und „in die Sauna gegangen“ seien. Eine frühere Teilnehmerin am Miss-Finnland-Wettbewerb und heutige Online-Prominente hatte das Foto mit ihr zunächst auf ihrem Tiktok-Nutzerkonto veröffentlicht.

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In einem Leitartikel in der einflussreichsten Zeitung des Landes, Helsingin Sanomat, wurde am Dienstag kritisiert, Marin habe anscheinend „die Kontrolle verloren“. Es bestehe das Risiko, dass weitere Menschen Bilder aus ihrem Privatleben veröffentlichen könnten.

Vergangene Woche war ein Video verbreitet worden, das Marin beim ausgelassenen Feiern mit einer Gruppe von Freunden und bekannten Persönlichkeiten zeigt. Teilweise waren im Video zu hörende Kommentare als Hinweis auf Drogen interpretiert worden.

Regierungschefin Marin hatte entsprechende Deutungen zurückgewiesen und am Freitag einen Drogentest angekündigt, um nach eigenen Angaben „jeglichen Verdacht auszuräumen“. Am Montag wurde das negative Ergebnis des Tests veröffentlicht.

Die 36-jährige Sozialdemokratin Marin ist die jüngste Ministerpräsidentin in der Geschichte Finnlands. Bei ihrem Amtsantritt 2019 war sie mit 34 Jahren die jüngste Regierungschefin der Welt. Sie war bereits vor Auftauchen des Videos wegen in ihrem Amtssitz abgehaltener Partys kritisiert worden. (AFP)

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