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Ein Güterzug ist auf einer Bahnstrecke an der Autobahn 40 entgleist.

© dpa/ Christoph Reichwein

Nordrhein-Westfalen: Güterzug mit Flüssiggas Propen in Moers entgleist

Ein mit Flüssiggas beladener Güterzug entgleist nahe der Autobahn 40. Glück im Unglück: Keiner der Tanks schlug leck.

Beim Entgleisen eines Güterzuges mit dem brennbaren Flüssiggas Propen nahe der Autobahn 40 ist Moers bei Duisburg einer Katastrophe entgangen. Die Autobahn und eine Bundesstraße wurden zunächst vorübergehend voll gesperrt. Wie sich rasch herausstellte, bestand aber keine akute Explosionsgefahr: Es sei keiner der mit Propen befüllten Kesselwagen leckgeschlagen, teilte die Polizei am Montag mit. Die Unfallursache und die Höhe des Schadens waren zunächst unklar. Luftbildern zufolge waren hinter der Lok und nahe einer Brücke über die A40 mindestens zwei Waggons aus dem Gleis gesprungen.

Die Feuerwehr stellte bei Messungen an der Unglücksstelle kein ausströmendes Gas fest. Daraufhin wurde die Autobahn wieder freigegeben. Die Zugstrecke zwischen Duisburg und Moers blieb aber zunächst gesperrt.

Der Unfall weckte böse Erinnerungen: 1978 waren bei einem Unglück mit einem Propen-Tanklastzug in Spanien mehr als 200 Menschen getötet worden, als sich das flüssige Gas über einen Campingplatz ergoss und entzündete. Bei einem Eisenbahnunfall in Bulgarien war erst 2016 ein mit Propen beladener Güterzug entgleist und explodiert. Sieben Menschen starben.

Umfang des Schadens noch nicht ermittelt

Bei dem Unfall in Moers sei die Oberleitung beschädigt worden und auf den Zug herabgefallen, berichtete die Bundespolizei. Deswegen musste die Stromleitung über der Strecke erst vom Netz genommen und geerdet werden, bevor der Lokführer geborgen werden konnte. Er habe einen Schock erlitten und sei ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher.

„Wahrscheinlich ist eine Weiche falsch umgestellt worden, aber das müssen nun die Untersuchungen ergeben“, sagte ein Sprecher des Güterzugbetreibers, der Hafen Krefeld GmbH. Spekulationen zur Unfallursache seien verfrüht, betonte die Deutsche Bahn. Die zuständigen Behörden hätten die Ermittlungen gerade erst aufgenommen.

Wie umfangreich die Schäden sind, könne erst ermittelt werden, wenn der entgleiste Zug abtransportiert sei. Erst dann sei auch eine verlässliche Prognose für die Dauer der weiteren Arbeiten und die Freigabe der Zugstrecke möglich. (dpa)

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