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Mit Erna de Vries ist eine der letzten Zeitzeug:innen der NS-Zeut verstorben.

© picture alliance / dpa

NS-Zeitzeugin verstorben: Holocaust-Überlebende Erna de Vries ist tot

Erna de Vries überlebte das KZ Auschwitz. Nun ist die Zeitzeugin mit 98 Jahren verstorben. Sie prägte die Erinnerung an die Grausamkeit des NS-Regimes.

Die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Erna de Vries ist tot. Sie sei am frühen Sonntagmorgen in ihrem Haus in Lathen im Emsland gestorben, bestätigte ihre Tochter Ruth de Vries am Montag dem epd. Drei Tage zuvor, am 21. Oktober, war Erna de Vries 98 Jahre alt geworden. „Wir haben mit meiner Schwester und meinem Bruder bei ihr gesessen. Sie hat viele Blumen bekommen und noch einige Besucher begrüßt.“

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Vor einem Jahr habe ihre Mutter einen Schlaganfall erlitten und seitdem überwiegend im Bett gelegen, sagte Ruth de Vries. Im Februar 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, habe sie zum letzten Mal vor Schülern von ihrem Leben und Überleben während der NS-Zeit berichtet. Seit 1998 habe sie hunderte Vorträge vor allem vor Jugendlichen, aber auch vor interessierten Erwachsenen gehalten.

Für ihr Engagement wurde de Vries auszeichnet: 2014 erhielt die Zeitzeugin das Bundesverdienstkreuz für ihre Aufklärungsarbeit über die Grausamkeit der Nazi-Diktatur.

Erna de Vries, mit Mädchennamen Erna Korn, wurde als Tochter einer jüdischen Mutter und eines protestantischen Vaters in Kaiserslautern geboren. Sie hat die NS-Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück überlebt und 1947 den Juden Josef de Vries geheiratet, der ebenfalls den Holocaust überlebt hatte.

Im Juli diesen Jahres verstarb Ester Bejarano, die wie de Vries, engagiert an die Verbrechen der Nazis erinnerte. (epd)

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