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Pamela Anderson mischt sich in Spaniens Politik ein.

© dpa

Pamela Anderson: US-Schauspielerin warnt Spaniens Stierkampflobby

In einem offenen Brief an Spaniens Politiker fordert der Ex-"Baywatch"-Star Pamela Anderson im Namen der internationalen Tierschutzorganisation Peta, Stierkämpfe komplett zu beenden.

Die Stierkampfgegner in Spanien haben prominente Verstärkung bekommen. Die US-Schauspielerin Pamela Anderson (46) appellierte in einem offenen Brief an die spanischen Politiker, mit dem „grundlosen Abschlachten von Tieren“ endlich Schluss zu machen. Der blonde „Baywatch“-Star fordert Spaniens konservative Regierung auf, den „perversen“ Stierkampf nicht wie geplant als „historisches Kulturerbe“ unter Schutz zu stellen, sondern komplett abzuschaffen.

Spaniens Parlament diskutiert derzeit einen Gesetzesvorschlag, mit dem die umstrittene Stierkampftradition zum nationalen Kulturgut erklärt werden soll. Spaniens Konservative, die mit absoluter Mehrheit regieren, haben den Plan bereits im Abgeordnetenhaus verabschiedet. Nun muss noch der Senat, das spanische Oberhaus, zustimmen, was als reine Formsache gilt. Mit dem Gesetz soll die „Stierkampfkunst“ gefördert und konserviert werden.

„Stiere nur zum Vergnügen zu quälen, gehört ins frühe Mittelalter, aber nicht ins 21. Jahrhundert“, empört sich Pamela Anderson in ihrem geharnischten Protestbrief, der von der internationalen Tierschutz-Bewegung Peta veröffentlicht wurde. „Pam“ Anderson kämpft schon länger als attraktive Vertreterin von Peta für den Tierschutz. Die Blondine, die als „Baywatch“-Rettungsschwimmerin und Pin-up-Girl zum Sexsymbol wurde, ziert sogar leicht bekleidet mehrere Peta-Plakate.

Anderson warnt die spanische Stierkampflobby, dass die „grausame“ Tradition das gute Image des Königreiches beschädigt. „Spanien ist ein modernes Land mit reichhaltigen Schätzen, das deshalb auch von vielen Menschen aus aller Welt gerne besucht wird.“ Aber Spanien wäre noch liebenswerter, wenn der Stierkampf endlich abgeschafft würde. „Ich verspreche Ihnen, dass Sie die Herzen der Menschen auf der ganzen Erde im Sturm erobern werden.“

Peta gehört zu einer Koalition von fünf internationalen Tierschutz-Organisationen, die gegen Spaniens Torero-Kultur kämpfen. Unter dem Motto „Wir lieben Spanien, aber hassen Stierkämpfe“ wurden bereits mehr als 250 000 Unterschriften gesammelt und dem spanischen Parlament überreicht.

Nicht nur im Ausland, auch in Spanien ist der ungleiche Kampf zwischen Toreros und Bullen zunehmend umstritten. Umfragen zufolge unterstützt nur eine Minderheit der spanischen Bevölkerung diese jahrhundertealte Tradition und ihre Finanzierung mit öffentlichen Geldern. Im nordspanischen Katalonien und auf den Kanarischen Inseln sind Stierkämpfe bereits von den dortigen Regionalregierungen verboten worden. Stierkämpfe ziehen generell immer weniger Zuschauer an.

Seit einiger Zeit wächst sogar in der internationalen Tourismusbranche die Ablehnung der spanischen Stierspektakel. Großbritanniens mächtiger Dachverband der Reiseveranstalter empfiehlt seinen Mitgliedern, Stierkämpfe und Stierhatzen nicht mehr in ihren Reisearrangements anzupreisen.

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