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Weihnachtsbotschaft: Papst: Logik der Rache aufgeben

Unbeeindruckt von der Attacke im Petersdom hat Benedikt XVI. den Christen in aller Welt seinen Segen erteilt. Zugleich rief er zu einer Abkehr von Gewalt und Hass auf.

Der Papst hat in seiner Weihnachtsbotschaft die Menschheit dazu aufgerufen, auch in Zeiten der Krise friedlich und solidarisch zusammenzuleben. Vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom forderte Benedikt XVI. zudem, die Logik der Gewalt und Rache aufzugeben und die unveräußerlichen Rechte jedes Menschen zu achten.

Die Menschheit sei momentan tief gezeichnet von einer schweren wirtschaftlichen, mehr aber noch von einer moralischen Krise sowie den schmerzlichen Wunden von Kriegen und Konflikten. Trotz der Tragödien, Prüfungen und Schwierigkeiten bestehe jedoch Grund zur Hoffnung für die Gläubigen: "In Europa und in Nordamerika spornt das 'Wir' der Kirche dazu an, eine egoistische und technokratische Mentalität zu überwinden."

Außerdem wolle Benedikt als Oberhaupt der katholischen Kirche dafür eintreten, "das Gemeinwohl zu fördern und die schwächsten Personen, beginnend mit den noch nicht Geborenen, zu achten." Er setzte sich zudem für eine Friedenslösung im Nahen Osten ein und erwähnte "die bedrängte Situation im Irak und jener kleinen Herde von Christen in dieser Region". Die Kirche sorge sich um die, die in Asien, Afrika und Lateinamerika unter Gewalt und Unfrieden leiden müssten. "Solidarisch ist die Kirche mit denen, die von den Naturkatastrophen und der Armut getroffen sind, auch in den Überflussgesellschaften", fügte er an.

Benedikt verlas seine Weihnachtsbotschaft einen Tag nach seinem Sturz im Petersdom. Am Donnerstag hatte sich eine Frau auf ihn geworfen und den Papst zu Boden gerissen. Er überstand den Zwischenfall unverletzt und zeigte sich auf der Loggia des Petersdoms unbeeindruckt von dem Vorfall.

Während der Zeremonie spendete der Papst auch den traditionellen apostolischen Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis). Zugleich fügte er in 65 Sprachen Weihnachtsgrüße hinzu. Auf Deutsch sagte Benedikt: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade; sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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