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Unglück: Rhein bleibt gesperrt

Bei einem missglückten Wendemanöver auf dem Rhein bei Köln hat ein Frachtschiff mehr als 30 große Container verloren. Das Schiff bekam Schlagseite und drohte zu kentern.

Köln - Das Schiff lag quer im Rhein und umhertreibende Container gefährdeten den Schiffsverkehr. Der Rhein bei Köln wurde nach dem spektakulären Unglück mindestens bis Montag für die Schifffahrt gesperrt. Führer von Ruder- und Sportbooten wurden von der Wasserschutzpolizei davor gewarnt, den Rhein zu befahren.

Anwohner trauten ihren Augen nicht, als das Frachtschiff "Excelsior" bei dem Manöver in Höhe von Köln-Zündorf zur Seite kippte, die Container verrutschten und in den Rhein fielen. "Wir saßen beim Mittagessen, als plötzlich die Container wie Spielzeugklötzchen von dem Schiff purzelten", berichtete Augenzeugin Rita Koch. Eine weitere Anwohnerin sagte, "ein Container nach dem anderen ist mit lautem Geknall ins Wasser geplumpst". Bei strahlendem Sonnenschein schwammen die Container wie herrenloses Gepäck im Rhein. Hunderte von Schaulustigen zückten am Rheinufer ihre Kameras, um das Schauspiel festzuhalten.

Fracht treibt im Rhein

Über 100 Einsatzkräfte von Wasserschutzpolizei, Polizei und Feuerwehr sowie Hubschrauber waren im Einsatz, um die Fracht wieder aus dem Rhein zu fischen oder um ein weiteres Abtreiben Richtung Köln zu verhindern. Der Rhein kann laut Wasserschutzpolizei erst wieder freigegeben werden, wenn alle Behälter geborgen sind. "Die Container liegen in einem Umkreis von mehreren Kilometern im Rhein verteilt, die müssen erst geortet werden, damit nicht andere Schiffe dort auflaufen", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei in Duisburg. Mindestens bis Montagmorgen bleibe der Rhein gesperrt. Von den heruntergefallenen Containern hatten drei Gefahrgut geladen, es bestand aber nach Angaben der Polizei keine Gefahr für die Umwelt.

Wie nach einem schweren Zusammenprall türmte sich auf der "Excelsior" die verrutschte Fracht. Mindestens ein Dutzend der roten und blauen Container ging laut Augenzeugenberichten im Rhein unter. Eine Reihe weiterer Container trieb mit hohem Tempo rheinabwärts. Etwa drei Stunden nach dem Unglück war der Großteil der Behältnisse gesichert. Die Neckar-Reederei aus Neckarsteinach teilte als Schiffseigner mit, dass sie das betroffene Frachtschiff "Excelsior" an eine Firma aus der Schweiz verliehen habe. Warum der Kapitän das folgenschwere Wendemanöver fuhr, ist unklar. Laut Wasserschutzpolizei versuchte er womöglich zu ankern. (tso/dpa)

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