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Ehrung: S-Bahn-Opfer erhält posthum Verdienstorden

Das Land Bayern ehrt den in München mutmaßlich von zwei Jugendlichen getöteten Familienvater mit einem Verdienstorden. Die verdächtigen Jugendlichen hatten Tage zuvor bereits Rentner bedroht.

Dem im Münchner S-Bahnhof Solln bei der Verteidigung von vier Kindern getöteten Geschäftsmann Dominik Brunner wird posthum der Bayerische Verdienstorden verliehen. Dies teilte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch in München mit.

In Berlin brachte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach den Worten eines Sprechers für die Regierung ihre Bestürzung zum Ausdruck. Brunner habe ein Beispiel für Zivilcourage und Mut gesetzt, weil er versucht habe, Kinder vor den gewalttätigen Jugendlichen zu schützen. Das bayerische Kabinett gedachte Brunners mit einer Gedenkminute.

Nach Forderungen aus der CSU nach einer Verschärfung des Jugendstrafrechts verzichtet der Freistaat Bayern zunächst auf eine Bundesratsinitiative. Der Koalitionspartner FDP hatte solch eine Initiative abgelehnt. Eine Arbeitsgruppe soll über das weitere Vorgehen beraten, die Ergebnisse sollen aber erst nach der Bundestagswahl vorgestellt werden.

Zwei 17 und 18 Jahre alte Jugendliche hatten Brunner am Samstag durch Tritte und Schläge so schwer verletzt, dass er kurz darauf starb. Bei der Münchner Polizei haben sich inzwischen 20 Zeugen des Angriffs gemeldet. Gegen keinen dieser Zeugen werde aber wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt.

Zwei der drei festgenommenen jugendlichen Schläger hatten bereits wenige Tage zuvor einen Rentner bedroht, wie bekannt wurde. Die 17-Jährigen hätten Geld verlangt, bestätigte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger einen Zeitungsbericht. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet, aber die beiden wieder laufen lassen müssen. Einer der zwei Jugendlichen war an dem Angriff auf Brunner beteiligt. Der andere war bei dem Angriff nicht mehr dabei, hatte zuvor aber als Erster eines der Kinder geschlagen. AFP/dpa

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