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Steiner

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Matthias Steiner: Schwere Stunde für den starken Mann

Knapp drei Monate nach seinem grandiosen Olympiasieg in Peking stehen Gewichtheber Matthias Steiner bittere Stunden bevor. Er tritt im Prozess um den Unfalltod seiner Frau Susann als Nebenkläger auf.

Heidelberg - Angespannt eilt Matthias Steiner – umringt von Fotografen und Kameraleuten – am Mittwochmorgen in das Heidelberger Amtsgericht. Bei der Verleihung seiner Goldmedaille hatte der „stärkste Mann der Welt“ für Begeisterung und weltweite Rührung gesorgt, als er das Foto seiner toten Frau immer wieder geküsst und in die Kameras gehalten hatte. An diesem Tag ist der 145-Kilo-Mann verschlossen, schweigsam – und wirkt sehr verletzlich. Steiner tritt in dem Prozess um den Unfalltod seiner Frau Susann als Nebenkläger auf. Er will genau wissen, was an jenem 16. Juli 2007 geschah. Die Anklage wirft einem 57-Jährigen fahrlässige Tötung vor. Er habe den Unfall zwischen Wiesloch und Heidelberg durch „extreme Unaufmerksamkeit“ verschuldet, hält Staatsanwalt Joachim Steinbacher dem Mann im Prozess vor. Er fordert eine Bewährungsstrafe von einem Jahr. Zudem soll der Führerschein für sechs Monate entzogen werden.

Der Angeklagte schweigt weitgehend. Verschlossen sitzt der weißhaarige, bärtige Mann dem Olympiasieger gegenüber. Erst in seinem „letzten Wort“ entschuldigt er sich persönlich bei Steiner. Wäre er etwas langsamer gefahren, hätte das Opfer wahrscheinlich überlebt. dpa

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