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An der Costa Blanca frisst sich ein katastrophales Feuer durch ein ausgetrocknetes Waldgebiet.

© dpa

Spanien: Verheerender Brand an der Costa Blanca

Ein Pyromane soll für das große Feuer in der spanischen Urlaubsregion Costa Blanca verantwortlich sein. Mehrere Wohngebiete brennen, die verzweifelten Anwohner können nur hilflos zuschauen.

An der spanischen Costa Blanca frisst sich seit Sonntag ein katastrophales Feuer durch ein ausgetrocknetes Waldgebiet und lässt ganze Wohnviertel in Flammen aufgehen. Der Brand sei zunächst in dem Ort Benitatxell ausgebrochen und habe sich später in Richtung Jávea (valencianisch: Xàbia) ausgedehnt, berichtete die Zeitung „El País“ am Montag.

„Viele Autos und Häuser sind schon abgebrannt“, sagte ein Deutscher, der seit 20 Jahren in dem Gebiet lebt, der Deutschen Presse-Agentur. Er musste am Montagnachmittag selbst sein Haus verlassen, als die Nachbarvillen schon brannten. „Wir sind bis zur letzten Minute geblieben, aber dann mussten wir weg“, erzählte er. „Ich glaube, unser Haus ist den Flammen zum Opfer gefallen, das war eine unvorstellbare Feuerwand.“

Darüber, wie viele Menschen insgesamt in Sicherheit gebracht werden mussten, gab es unterschiedliche Angaben. Jedoch berichteten Medien und Augenzeugen am Nachmittag übereinstimmend von mindestens 1000 Menschen. Auch ein Campingplatz wurde evakuiert. Einige Betroffene wurden auch in Schulen untergebracht. Das Rote Kreuz sei im Einsatz und habe Not-Betten unter anderem aus Alicante und Benidorm angefordert, hieß es. „Es ist ganz furchtbar, eine richtige Katastrophe“, sagte die Ehefrau des Deutschen am Telefon. „Es hört nicht auf zu brennen, alles ist abgesperrt und überall ist Polizei.“ In die Nähe seines Hauses durfte das Ehepaar zunächst nicht mehr, die beiden harrten im Büro des Mannes aus.

Inzwischen brennt es auch in einem Naturschutzgebiet

Die Flammen griffen auch auf das naheliegende Naturschutzgebiet „Parque forestal de la Granadella“ über, laut der Zeitung „Marina Plaza“ einer der „größten Naturschätze der ganzen Region“. 370 Feuerwehrmänner kämpften allein auf dem Boden gegen die Flammen, so „El País“. Auch die Zivilgarde und das Militär waren im Einsatz. Der 63-jährige Deutsche berichtete zudem von zahlreichen Löschflugzeugen und mindestens vier Hubschraubern, die unermüdlich versuchten, die Flammen zu löschen. „Aber es ist sehr heiß und es kommt immer wieder Wind auf, der das Feuer anfacht.“

„Marina Plaza“ berichtete weiter, der Brand sei absichtlich gelegt worden. Ein Brandstifter soll der Polizei zufolge womöglich an mehreren Stellen Feuer gelegt haben. Weil an der Costa Blanca derzeit für September extrem hohe Temperaturen von bis zu 40 Grad herrschen und die Vegetation extrem trocken ist, waren die Flammen schnell außer Kontrolle geraten. Ob es Festnahmen gab, war zunächst unklar.

Jávea ist eine auch bei Urlaubern beliebte Hafenstadt mit etwa 30.000 Einwohnern im Norden der Region Costa Blanca in Spanien. Der Ort gehört zur Provinz Alicante. Besonders der Strand Playa del Arenal zieht Touristen an. Hier war am Sonntagabend ebenfalls kurzzeitig ein Feuer ausgebrochen, das aber schnell gelöscht werden konnte. (dpa)

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