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Thema

Kosovo

Vor dem Verlust des Kosovo: Belgrad träumt von Europa – und bleibt Europas Albtraum. Eine Reise in die Unsicherheit

Von Caroline Fetscher

Rom - Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker hat Europa mangelnde Führung im Kosovo-Konflikt vorgeworfen. In einem Beitrag, den Weizsäcker zusammen mit dem italienischen Innenminister Giuliano Amato für die Tageszeitung „Repubblica“ verfasst hat, schreibt Weizsäcker, es sei „einfach, Serben und Albanern die Schuld am Scheitern der Verhandlungen zu geben“.

In diesem Sommer noch sollen die Würfel für das Kosovo fallen. Europa spricht mit einer Stimme, wenn am morgigen Dienstag im UN-Sicherheitsrat die Verhandlungen beginnen.

Die EU verständigt sich nur darauf, wie sie vorgehen will – die unterschiedlichen Positionen zur Unabhängigkeit bleiben

Von Thomas Gack

Die Europäer haben Schwierigkeiten, sich auf ein gemeinsames Vorgehen im Zusammenhang mit der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Kosovo zu einigen. Insbesondere Spanien, Griechenland und die Slowakei sehen den Plan von UN-Vermittler Ahtisaari skeptisch.

Der UN-Sonderbeauftragte Martti Ahtisaari hat dem Weltsicherheitsrat nahe gelegt, die mehrheitlich von Albanern bewohnte serbische Provinz Kosovo für unabhängig zu erklären. Serbien lehnt dies strikt ab.

Berlin - Der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe hat in seinem Jahresbericht scharfe Kritik an den Bedingungen in Kinshasa beim Bundeswehreinsatz im Kongo geübt. General Karlheinz Viereck, der den Eufor-Einsatz in der Demokratischen Republik Kongo im vergangenen Jahr geleitet hat, nimmt zwar aktuell keine Stellung zu den Vorwürfen.

Von Dagmar Dehmer

Über die Zukunft der abtrünnigen südserbischen Krisenregion Kosovo herrscht weiter Ungewissheit. Auf einer UN-Konferenz wurden schwere Differenzen zwischen albanischen und serbischen Interessen deutlich.

Belgrad - „Ich hoffe, dass wir bald wieder zusammen sind“, verabschiedete sich Ex-Premier Ramush Haradinaj in der vergangenen Woche selbstbewusst von seinen Anhängern in Kosovos Hauptstadt Pristina. Dabei droht dem 38-jährigen Kosovo-Albaner bei einer Verurteilung bei seinem am Montag begonnenen Prozess vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag eine langjährige Haftstrafe.

Für viele Kosovo-Albaner ist Ramush Haradinaj ein Kriegsheld, in den Augen von UN-Chefanklägerin del Ponte aber ein Kriegsverbrecher. Jetzt muss sich der frühere UCK-Kommandant vor dem Tribunal in Den Haag verantworten.

In Wien hat die vorerst letzte Runde der Verhandlungen über den künftigen Status der serbischen Provinz Kosovo begonnen. Doch eine Annäherung in letzter Minute ist unwahrscheinlich.

Belgrad - Serbien lehnt den Plan des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari für eine international überwachte Unabhängigkeit der Provinz Kosovo weiter kategorisch ab. Am Mittwoch legte die Regierung dem Parlament eine Resolution vor, die Ahtisaaris Plan vorwarf, „fundamentale Prinzipien des internationalen Rechts zu brechen“.

Das Parlament Serbiens hat den Entwurf des UN-Vermittlers zum künftigen Status der Provinz Kosovo mit großer Mehrheit abgelehnt. Ministerpräsidenten Kostunica kritisierte den Plan als "Zerstückelung Serbiens".

Die Regierung Serbiens hat den Entwurf des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari zum künftigen Status der Provinz Kosovo abgelehnt. Sie fordert Verhandlungen "ohne Druck".

Moskau und Nato sind bei Kosovo und US-Raketenplänen verschiedener Ansicht – aber guter Stimmung

Von Thomas Gack
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