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Über Video besteht Kontakt zu den eingeschlossenen Bergarbeitern.

© Reuters

Chile: Trikots für "die 33"

Ganz Chile zittert mit den Bergarbeitern – das Fußball-Nationalteam sendet signierte Shirts. Ingenieure bereiten Plan A, Plan B und Plan C vor.

Copiapo - Zur Rettung der seit einem Monat eingeschlossenen Bergarbeiter in Chile haben die Ingenieure den Einsatz eines zweiten Bohrers vorbereitet. Die Maschine solle ab Sonntag (Ortszeit) eingesetzt werden, sagte Chefingenieur Andres Sougarret. Die zweite Bohrmaschine wurde am Samstag zusammengebaut und soll den bereits bestehenden Versorgungsschacht von zwölf Zentimeter zunächst auf 30 Zentimeter vergrößern.

Durch den Schacht erhalten die Kumpel in der kleinen Gold- und Kupfermine San José am Rand von Copiapo in der Atacama-Wüste Nahrung und Medikamente in den Teil des Stollens, in dem sie seit dem Einsturz ihrer Mine am 5. August ausharren. Ingenieure prüfen, ob der Schacht notfalls noch breiter gebohrt werden kann, um als „Plan B“ zur Rettung der Bergleute zu dienen.

Die Angehörigen der 33 Verschütteten applaudierten, als ein Lastwagen mit der Maschine „T-130“ an der Mine eintraf. Seit einer Woche ist bereits die Maschine „Strata 950“ im Einsatz, um einen 66 Zentimeter breiten Rettungsschacht bis in 700 Meter Tiefe zu bohren. Dies kann allerdings mehrere Monate dauern.

Für den Fall, dass dies scheitert und auch „Plan B“ nicht umgesetzt werden kann, arbeiten die Behörden zudem an einem „Plan C“, bei dem ein Ölbohrer zum Einsatz kommen soll. Dieses Gerät benötigt eine Ausgangsfläche von der Größe eines Fußballplatzes und könnte ab dem 18. September mit der Bohrung eines neuen Schachts beginnen.

Am Sonntag gab die Marine Einzelheiten zu der Rettungskapsel bekannt, mit der die Kumpel aus dem teilweise eingestürzten Stollen gerettet werden sollen. Die Kapsel beziehungsweise der Metallkäfig soll mit Sauerstoff versorgt und mit Kommunikationsmitteln, Licht und einer Videoüberwachung ausgerüstet werden, wie Marinekommandeur Sergio Sandoval im Sender Canal 24 Horas erklärte. Außerdem werde die Kapsel für den Fall, dass sie auf dem Weg aus 700 Metern Tiefe stecken bleibe, sicherheitshalber so konzipiert, dass eine Umkehr möglich sei. Es wird erwartet, dass die Fahrt nach oben mindestens eine Stunde dauert.

Ganz Chile verfolgt gebannt das Schicksal der Bergleute. Die Männer sind zu regelrechten Helden geworden und haben bereits Lieder und ein Filmprojekt inspiriert. Papst Benedikt XVI. ließ „den 33“, wie die chilenischen Medien die Männer nennen, von ihm gesegnete Rosenkränze zukommen, die chilenische Fußball-Nationalmannschaft schickte handsignierte Trikots. AFP

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