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Panorama: U-Boot "Kursk": Eine Woche voller Ungewissheit - Die Chronologie der Ereignisse seit der Havarie

Mehr als eine Woche nach der Havarie des russischen Atom-U-Boots "Kursk" in der Barentssee haben britische und norwegische Taucher am Sonntag den letzten verzweifelten Versuch eingeleitet, Leben an Bord des Wracks auszumachen. Im Folgenden dokumentieren wir die Ereignisse seit Beginn der Tragödie.

Mehr als eine Woche nach der Havarie des russischen Atom-U-Boots "Kursk" in der Barentssee haben britische und norwegische Taucher am Sonntag den letzten verzweifelten Versuch eingeleitet, Leben an Bord des Wracks auszumachen. Im Folgenden dokumentieren wir die Ereignisse seit Beginn der Tragödie.

Samstag, 12. August: Nach einer Explosion im vorderen Schiffsteil sinkt die "Kursk", die gerade an einem Militärmanöver in internationalen Gewässern nordwestlich von Russland teilnimmt, auf den Meeresgrund der Barentssee in 108 Meter Tiefe. Dort ereignet sich den jüngsten Angaben zufolge eine noch schwerere Explosion. An Bord sind 118 Seeleute und 24 ballistische Raketen. Norwegische Seismologen registrieren die zwei Explosionen im Abstand von gut zwei Minuten.

Montag, 14. August: Erst am zweiten Tag nach dem Unglück veröffentlicht die russische Marine erste Informationen: Die "Kursk" habe als Folge einer Kollision "technische Probleme" und sei auf den Grund der Barentssee gesunken. Die Atomreaktoren an Bord seien abgeschaltet.

Dienstag, 15. August: Russische Rettungsschiffe können wegen hohem Wellengang am Unglücksort nicht ankern. Flottenadmiral Kurojedow berichtet von SOS-Klopfzeichen aus dem Inneren des Bootes. Ein erster Rettungsversuch mit einer Tauchkapsel schlägt fehl.

Mittwoch, 16. August: Auch ein zweiter Rettungsversuch in der Nacht scheitert. Vom Morgen an gibt es nach Marineangaben keine Lebenszeichen mehr. Präsident Putin bezeichnet die Lage in einer ersten Stellungnahme aus seinem Urlaubsort am Schwarzen Meer als kritisch. Zunächst lehnt er ausländische Unterstützung ab, nimmt sie dann doch an. Norwegen schickt das Rettungsschiff "Seaway Eagle" mit Tauchern.

Donnerstag, 17. August: Bergungsversuche schlagen erneut fehl. Ein weiteres norwegisches Rettungsschiff, die "Normand Pioneer", macht sich mit einem britischen Mini-U-Boot an Bord auf den Weg zur Unglücksstelle. Der russische Ministerpräsident Michail Kasjanow bezeichnet die Situation als "nahe an der Katastrophe".

Freitag, 18. August: Weitere erfolglose Rettungsversuche. Es gelingt zum ersten Mal, eine russische Rettungskapsel über einer der Ausstiegsluken des Havaristen zu platzieren. Wegen starker Unterwasserströmungen kann sie an der beschädigten Luke jedoch nicht andocken. Putin bricht nach massiver Kritik seinen Urlaub ab.

Samstag, 19. August: Trotz günstiger Wetterbedingungen bleiben neue Rettungsversuche erfolglos. Die russische Marine gibt auch offiziell die Hoffnung auf, dass noch Seeleute der "Kursk" am Leben sind. Kurz vor Mitternacht treffen das britische und das norwegische Rettungsteam ein.

Sonntag, 20. August: Die westlichen Helfer filmen die Schäden mit einer Unterwasserkamera. Anschließend brechen norwegische Tiefseetaucher zur "Kursk" auf, um nach einem Zugang ins Innere des Bootes zu suchen. Dabei wollten sie eine Ausstiegsluke der Kursk öffnen. Der russische Vize-Regierungschef Klebanow gibt bekannt, die "LR5" könne wegen eines Risses in der Ausstiegsluke nicht an die "Kursk" andocken.

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