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Bei einer Kirmes in Düsseldorf dreht sich ein Karussell im Abendlicht.

© Jana Bauch/dpa

Wegen sexistischem Liedtext: Würzburg verbietet Partyhit „Layla“ auf Volksfest

Auf dem „Kiliani-Fest“ sollen künftig keine sexistischen Lieder mehr gespielt werden. Im Stadtrat und im Netz stößt das nicht nur auf Zustimmung.

Seit knapp drei Wochen steht der Song „Layla“ auf Platz 1 der deutschen Singlecharts. Nun hat die Stadt Würzburg das Lied für das anstehende „Kiliani-Volksfest“ allerdings komplett verboten. Wie ein Sprecher sagte, habe man als Veranstalter den Festzeltbetreiber darum gebeten, es künftig nicht mehr zu spielen.

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„Ich hab 'nen Puff, und meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler“, lautet eine Zeile aus dem Lied von DJ Robin & Schürze. Vor allem junges Publikum zeigte sich zuletzt auf dem Ballermann und auf Volksfesten begeistert von dem Hit.

Ein Medienhaus hatte die Stadt Würzburg offenbar auf die Brisanz des Songs aufmerksam gemacht. In den sozialen Netzwerken ist nun eine Debatte um den Liedtext entfacht, in dem es inhaltlich um eine Prostituierte geht.

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Kritisiert wird die Entscheidung zum Verbot unter anderem von der Stadträtin Rena Schimmer, Vorsitzende der Jungen Union Würzburg-Stadt. „Für mich ist das subjektiv kein Sexismus, dementsprechend habe ich kein Problem damit“, sagte sie gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

Schimmer wolle demnach eine Anfrage bei der nächsten Stadtratssitzung stellen, wie es im konkreten Fall zu der Entscheidung kam. Möglicherweise wolle sie einen Antrag auf eine gemeinsame Entscheidung im Stadtrat einreichen, so die 23-Jährige auf Instagram.

Junge Union offenbar begeistert von „Layla“

Zuvor war das Lied bereits im Zusammenhang mit der Jungen Union (JU) Hessen in die Kritik geraten. Auf deren Landestagung waren mehrere Delegierte klatschend zu dem kontrovers diskutierten Song auf der Bühne zusammengekommen.

Die Landesvorsitzende der hessischen Jusos Sophie Frühwald warf der Jugendvereinigung von CDU und CSU daraufhin „blanken Sexismus“ vor. Ein Sprecher der JU argumentierte gegenüber dem „Spiegel“ dass „Musikgeschmäcker schon immer verschieden waren“.

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Musikexperte bestätigt Sexismus

„Natürlich ist das Lied sexistisch“, bestätigte Michael Fischer, Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist ein Partyschlager“, so der Experte.

In dem Song werde eine Frau „in sexistischer Weise besungen, und das Video unterstützt das natürlich auch in seiner Bildsprache“. Die Darstellung der Protagonistin im Nachtclub sei klar diskriminierend und damit jenseits von Ironie anzusiedeln.

Das „Kiliani-Volksfest“ findet in Würzburg jedes Jahr zwei Wochen lang im Juli statt. Im Zuge der Vereinbarung der Stadt Würzburg wurde auch das umstrittene „Donaulied“ für das Fest verboten. In dem Lied wird eine Vergewaltigung thematisiert. (mit Agenturen)

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