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Südkorea: Wissenschaftler klonen erstmals Wölfe

Nach dem weltweit ersten Klonhund haben südkoreanische Wissenschaftler nach eigenen Angaben auch zum ersten Mal Wölfe geklont. Ziel der Forscher ist es, vom Aussterben bedrohte Tierarten zu retten.

Seoul - Das Team um die Tiermediziner Lee Byeong Chun und Shin Nam Sik von der Seouler Nationaluniversität (SNU) stellte den Medien des Landes zwei weibliche Jungtiere vor, die bereits vor knapp anderthalb Jahren erfolgreich geklont und gesund zur Welt gebracht worden seien. Die beiden Wölfe "Snuwolf" und "Snuwolffy" entstanden den Angaben zufolge wie der geklonte afghanische Windhund "Snuppy" und wie das Klonschaft "Dolly" - das erste geklonte Säugetier - aus der Körperzelle eines erwachsenen Artgenossen.

Von den Klonexperimenten mit Wölfen erhoffen sich die Forscher einen Nutzen für die Bemühungen, vom Aussterben bedrohte Tierarten zu retten. Es sei schwierig, solche Arten durch künstliche Befruchtung zu erhalten, wurde Lee von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. "Der Zellkerntransfer, der in diesem Fall angewandt wurde, könnte ein Weg sein, bedrohte Arten zu retten."

Für die Klonwölfe, die einer solchen bedrohten Art angehören, sei das Erbgut eines in Gefangenschaft geborenen Wolfs in zuvor entkernte Hunde-Eizellen gegeben worden. Die Eizellen seien dann in die Gebärmutter von zwölf Hündinnen eingepflanzt worden, die als Leihmütter gedient hätten. Zwei Tiere hätten schließlich im Oktober 2005 die Wölfe zur Welt gebracht.

Unabhängige Bestätigung steht noch aus

Lee war Mitglied des Teams um den später als Fälscher entlarvten Klonexperten Hwang Woo Suk, der bereits "Snuppy" geklont und den Hund im August 2005 vorgestellt hatte. Während zwei Studien Hwangs zu embryonalen Stammzellen als Fälschung aufgedeckt wurden, hatte sich "Snuppy" tatsächlich als Klon erwiesen. Hwang wurde später aus dem Hochschuldienst entlassen und die Lizenz zur Forschung mit embryonalen Stammzellen entzogen.

Im Fall der Wölfe hätten DNA-Test gezeigt, dass es sich um Klone handele, hieß es. Eine unabhängige Bestätigung der Daten wurde zunächst nicht vorgelegt. Die Ergebnisse sollen im Fachjournal "Cloning and Stem Cells" veröffentlicht werden.

(tso/dpa)

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