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In der Kiepenheuerallee während einer Demo zum Christopher Street Day in Potsdam, 11. Mai 2024.

© IMAGO/MARTIN MÜLLER

Update

CSDs in Brandenburg 2025: Wo und wann im Berliner Umland in diesem Jahr Christopher Street Days stattfinden

Von Potsdam über Eberswalde bis nach Cottbus: In vielen Städten in Brandenburg finden CSD-Demos statt. Wann und wo für queere Rechte demonstriert wird – ein Überblick.

Stand:

Auch wenn es bis zum großen Christopher Street Day in Berlin am 26. Juli noch etwas hin ist – im Umland beginnt die Pridesaison schon jetzt: In Brandenburg finden von Mai bis Oktober zahlreiche CSDs statt, bei denen queere Menschen für mehr Sichtbarkeit, Toleranz und Akzeptanz auf die Straße gehen. Einige haben sich bereits etabliert, andere finden in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Ein Überblick.

CSD Potsdam: 17. Mai

Den Anfang macht wie jedes Jahr Potsdam: In der Landeshauptstadt findet der CSD in diesem Jahr am 17. Mai statt, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT).

Um 10.30 Uhr geht es los mit einer Gedenkstunde im Landtag. Erinnert wird 80 Jahre nach Kriegsende an die Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität, ihrer Handlungen oder durch Denunziation verfolgt, gefoltert und ermordet wurden. „Gemeinsam soll ein Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung gesetzt werden“, teilte das Parlament mit. Eine Anmeldung ist erforderlich. Im Anschluss wird im Hof des Landtages die Regenbogenflagge gehisst.

Beim Queensday ist das Holländische Viertel in Potsdam voll.

© IMAGO/MARTIN MÜLLER

Um 12 Uhr startet vor dem Landtag die Demonstration und zieht durch die Innenstadt. Sie endet in der Benkertstraße im Holländischen Viertel. Dort findet ab 14.30 Uhr ein Straßenfest, der traditionelle Queensday, statt. Die Organisator*innen versprechen ein abwechslungsreiches Programm und viele Infostände. Am Abend soll es eine Liveübertragung des Eurovision Song Contests geben. Am Sonntag, 18. Mai, geht der Queensday ab dem Nachmittag weiter.

CSD Angermünde: 17. Mai

Ebenfalls am 17. Mai wird in Angermünde demonstriert: In der Kleinstadt in der Uckermark findet zum zweiten Mal ein Christopher Street Day statt. Los geht es um 12 Uhr am Bahnhof Angermünde, dann geht es knapp sechs Kilometer durch die Stadt. „Wir machen Angermünde bunt“, heißt es auf dem Instagram-Kanal der CSD-Macher*innen. Und weiter: „Wir brauchen eure Unterstützung. Seid dabei!“

CSD Brandenburg / Havel: 24. Mai

Zum vierten Mal findet in Brandenburg an der Havel eine Pride statt – in diesem Jahr am 24. Mai unter dem Motto „Havelstadt feiert Vielfalt“. Es soll „ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung“ gesetzt werden. Das gelte „auch in Hinblick auf den neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung, denn dort finden Maßnahmen für die Rechte von queeren Menschen keinen Platz, was nicht nur enttäuschend, sondern gefährlich und fahrlässig ist“, wie die Organisator:innen schreiben.

Treffpunkt ist um 14 Uhr der Hauptbahnhof, dann geht es durch die Innenstadt. Ziel der Demo ist die Parkanlage mit Springbrunnen am Fuße des Marienbergs. Es soll Rede- und Musikbeiträge geben.

„Seid dabei und lasst uns in diesen Zeiten, in denen autoritäres Denken erstarkt und solidarisches Miteinander immer mehr in den Hintergrund gerät, ein klares Zeichen setzen: Wir stehen zusammen – wir werden nicht schweigen und nicht aufhören – für ein solidarisches und queerfeministisches Brandenburg und für eine Gesellschaft, in der alle Platz haben“, heißt es in der Ankündigung.

CSD Rheinsberg: 31. Mai

Nach der Premiere im vergangenen Jahr geht Rheinsberg in diesem Jahr in die zweite Runde: „Tanz in die Pride“ ist das Motto des Christopher Street Days, der am 31. Mai stattfindet. Beginn ist um 15 Uhr am Bahnhof Rheinsberg. Anschließend gibt es ab 16 Uhr eine Kundgebung und ein Fest auf dem Triangelplatz. Dort soll es Infostände, Kultur- und Redebeiträge sowie Livemusik geben. Unter anderem soll das Indie-Rock-Trio Lovehead auftreten.

2024 war Premiere in Rheinsberg: Der erste CSD zog durch die Stadt.

© Nikolaus Bernau

Der CSD sei immens wichtig, sagt Anna Klumb vom Orga-Team. „Rheinsberg hat ein Problem mit Homophobie und Ausländerfeindlichkeit. Die Unterbringung von Geflüchteten wird vom Bürgermeister torpediert, Schwule und Lesben werden nur dann toleriert, wenn man sie nicht sieht und hört.“

Die AfD habe bei der Bundestagswahl knapp 40 Prozent geholt. Trotzdem gebe es viele, die Tag für Tag gegen Queerfeindlichkeit auf dem Land aufstehen würden. „Für genau die wollen wir einen schönen, bunten und vor allem lauten CSD veranstalten. Für Sichtbarkeit, für Mut und um Solidarität zu zeigen mit all den Menschen, die unter Diskriminierung und Hass leiden“, sagt Klumb.

CSD Eberswalde: 21. Juni

Ebenfalls zum zweiten Mal wird Eberswalde bunt: Der CSD startet am 21. Juni um 13 Uhr am Bahnhofsvorplatz und zieht dann zum Park am Weidedamm. „Wir feiern queeres Leben und demonstrieren für unsere Rechte“, schreiben die Organisator*innen. Rechte Gruppierungen mobilisieren bereits gegen den CSD. 

Vom 6. bis 21. Juni sind zudem Queere Wochen in Eberswalde geplant, mit einem vielfältigen Programm. Es soll Ausstellungen, Partys, einen Filmabend, Treffen für Regenbogenfamilien, Workshops, Konzerte, Kino, Queer Slam und mehr geben. Die Queeren Wochen sollen „das vielfältige Leben und die Kreativität der queeren Community in den Mittelpunkt“ stellen, heißt es auf der Webseite.

Fahrrad-Pride Potsdam: 21. Juni

Im Juni wird noch einmal in Potsdam für Vielfalt demonstriert: Am 21. Juni findet zum sechsten Mal die Regenbogen-Fahrrad-Demo statt. „Gerade in Zeiten, in denen Hass, Ausgrenzung und queerfeindliche Tendenzen wieder lauter werden, ist es wichtiger denn je, auch in einer vermeintlich offenen Stadt wie Potsdam sichtbar, laut und stolz für Vielfalt und Menschenrechte einzustehen“, sagt Julia Sergon vom Orga-Team der Fahrrad-Pride.

Im Juni findet wieder die Regenbogen-Fahrrad-Demo in Postdam statt.

© IMAGO/MARTIN MÜLLER

Ab 14 Uhr geht es vom Alten Markt aus durch die Stadt. Für die, die nicht mit dem Fahrrad teilnehmen können oder wollen, gibt es auch eine Fußgruppe. „Da wir dieses Jahr ganz bewusst den Tag der Fête de la Musique für unsere Pride gewählt haben, ist ein gemeinsamer Ausklang im Rahmen des Musikfestivals geplant“, teilten die Organisator*innen mit. Zudem soll es eine After-Show-Party geben, die Location ist noch geheim.

CSD Falkensee: 5. Juli

„Vielfalt vereint!“ ist das Motto des Christopher Street Days in Falkensee. Er findet am 5. Juli statt. Die Demonstration beginnt um 15 Uhr und startet am Bahnhof Falkensee. Auch eine Abschlusskundgebung und ein Picknick auf der Festwiese im Gutspark sind geplant.

Auch in Falkensee wird 2025 wieder für queere Rechte demonstriert.

© imago images / Martin Müller

Bereits eine Woche zuvor, am 28. Juni, soll es von 15 bis 18 Uhr einen „stationären“ CSD im Interkulturellen Zentrum B89 am Bahnhof Falkensee geben. Er wird vom Regenbogencafé organisiert. Geplant ist ein Familienfest mit Spielen und Tombola.

CSD Wittenberge: 5. Juli

Nachdem der CSD Prignitz / Wittenberge im vergangenen Jahr kurzfristig wegen finanzieller Probleme und Personalsorgen abgesagt wurde, soll es in diesem Jahr wieder eine Pride geben. Geplant ist sie für den 5. Juli um 17 Uhr. Nach der Demonstration findet eine Party statt.

CSD Bernau: 12. Juli

Am 12. Juli geht der CSD in Bernau bei Berlin in die dritte Runde – „laut, sichtbar und solidarisch“, wie es vorab von den Organisator*innen heißt. Unter dem Motto „Queer bleibt hier – Zusammen gegen rechts“ startet die Demo um 12 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Erwartet werden Queers und Friends aus Bernau, Brandenburg und Berlin, um gemeinsam Haltung zu zeigen – gegen Ausgrenzung, für Vielfalt.

CSD Bad Belzig: 12. Juli

Ebenfalls am 12. Juli findet in Bad Belzig der zweite Christopher Street Day statt. Treffpunkt ist um 12.30 Uhr am Bahnhof von Bad Belzig. Die Demonstration zieht dann zum Markt. Auf dem Marktplatz ist von 14 bis 17 Uhr ein Toleranzfest geplant – mit Musik, Redebeiträgen und Infoständen. Die Organisator*innen versprechen „ein buntes Fest für alle, die für Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt eintreten wollen, auch über sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identitäten hinaus“.

CSD Neuruppin: 12. Juli

Vom 30. Juni bis 12. Juli 2025 feiert die Stadt Neuruppin nördlich von Berlin zum zweiten Mal die Vielfalt und das bunte Leben mit den Pride Weeks. Vom queeren Pubquiz über einen Senior*innen-Tanzabend, ein queeres Bowlingturnier und eine queere Wallfahrt bis hin zu Lesetagen zum Thema „Diversität“ in Kindergärten ist vieles geplant. Das Motto ist „Toleranz und Vielfalt fördern“. Ziel der Pride Weeks ist es, die Sichtbarkeit von LGBTIQ im ländlichen Raum zu erhöhen.

Der eigentliche CSD findet am 12. Juli um 14 Uhr statt. Treff- und Sammelpunkt ist das Jugend- und Freizeitzentrum Neuruppin. Dort steigt auch eine Pride-Party.

CSD Luckenwalde: 12. Juli

Zum ersten Mal soll es in diesem Jahr einen Christopher Street Day in Luckenwalde geben. Er soll am 12. Juli stattfinden. Nach der Demonstration ist ein Straßenfest geplant. Details stehen noch nicht fest.

CSD Ludwigsfelde: 9. August

Am 9. August will Ludwigsfelde für Vielfalt, Liebe und Gleichberechtigung auf die Straße gehen. Um 14 Uhr geht es am Bahnhof los. „Komm vorbei, setze ein Zeichen und feiere mit uns den Christopher Street Day!“, schreiben die Organisator*innen auf Instagram.

CSD Rathenow: 30. August

„Rathenow ist und bleibt bunt“, sagen die Organisator:innen des mittlerweile zweiten CSD im Havelland. Er findet am 30. August statt; eine genaue Uhrzeit und die Route stehen noch nicht fest. Dafür aber der Grund für den CSD: „Angesichts des weltweiten Anstiegs von Queerfeindlichkeit wollen wir auch dieses Jahr wieder laut sein und ein Zeichen dafür setzen, dass wir uns von rechtem Hass nicht unterkriegen lassen“, heißt es auf Instagram.

CSD Frankfurt (Oder): 13. September

Am 13. September zieht wieder die grenzüberschreitende Pride vom polnischen Słubice über die Grenzbrücke nach Frankfurt (Oder) – „für mehr Sichtbarkeit von allen LGBTIQ und Anerkennung queerer Bedürfnisse in der gesellschaftspolitischen Gegenwart Europas“, wie die Verantwortlichen mitteilten. Los geht es um 11 Uhr.

Der CSD verbindet Deutschland und Polen.

© imago images/Future Image

CSD Oranienburg: 27. September

Auch in Oranienburg wird es wieder laut, queer und bunt, und zwar am 27. September. Der CSD Oberhavel startet um 13 Uhr am Bahnhof Oranienburg. Es ist eine Kundgebung auf dem Schlossplatz geplant. Der Demozug endet am Oranienwerk. Anschließend soll es ein Fest geben.

CSD Cottbus: 25. Oktober

Den Abschluss macht Cottbus: Dort findet erst am 25. Oktober ein CSD statt. Der fehlende Landeshaushalt habe die Organisator*innen dazu gezwungen, den Termin nach hinten zu legen, teilten sie auf Anfrage mit.

Die Demonstration soll an der Stadthalle starten, die genaue Uhrzeit steht noch nicht fest. Das Motto des 17. CSD Cottbus: „Vereint in Frieden und Vielfalt“. Die Veranstaltenden rechnen mit 450 Teilnehmenden. Zudem soll es, wie in den Vorjahren, queere Aktionswochen geben – vom 13. bis 25. Oktober.

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