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Thema

Rheinland-Pfalz

Er behauptet, dass er "mit Leib und Seele" Ministerpräsident sei und keine weiteren Ambitionen habe - das "Hecheln nach etwas Anderem" nennt er "eines der Unglücke der Politik". Nein, so versicherte er vor der Wahl, er wolle den Karren gerne noch ziehen, "wenn der Karren es will".

Einer, der auch außerhalb der Wahlkampfzeiten viel durch das Land reist, um seinem Anspruch gerecht zu werden, weiß, wie es um die Befindlichkeit seiner Bürger bestellt ist. Und so lag der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) vor dieser Landtagswahl denn auch ganz richtig mit seiner Prognose, dass die Grundstimmung in Rheinland-Pfalz nicht auf Wechsel ausgerichtet sei.

Es hätte ein Wunder geschehen müssen. Aber Wunder sind selten in der Politik, und so bleibt in Rheinland-Pfalz nach der Wahl alles wie gehabt: SPD und FDP regieren gemeinsam in Mainz, die Grünen dürfen froh sein, im Landtag zu sitzen, und die CDU leckt wieder einmal ihre Wunden.

Von Robert Birnbaum

In einem roten Tulpen-Meer zwei gelbe Blüten - der rheinland-pfälzischen FDP schien dies genug der Aussage für die Landtagswahl. Das Haupt-Plakat der Wahlkampagne signalisierte: Für die Liberalen unter ihrem Landeschef Rainer Brüderle kam es vor allem darauf an, die sozialliberale Koalition als Modellfall zu erhalten.

Von Robert Birnbaum

Keine Überraschung bei den Sozialdemokraten am Wahlabend. SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier, die kurz nach den ersten Trendmeldungen am Abend aus ihrem Büro ins Foyer des Berliner Willy-Brandt-Hauses kam, kommentierte die Wahlergebnisse in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz so auch mit wenigen knappen Worten: "Es entspricht unseren Erwartungen.

Nach ihren klaren Siegen bei den Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wollen die Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) und Kurt Beck (SPD) die Koalitionen mit der FDP fortsetzen. Teufels CDU erreichte 44,8 Prozent der Stimmen, Becks SPD ebenfalls 44,8 Prozent.

Die Opposition hat den Endspurt in den Landtagswahlkämpfen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz dazu genutzt, den politischen Druck auf Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) zu verstärken. "Wenn wir die Grünen morgen überholen, deutet alles darauf hin, dass Jürgen Trittin Montag nicht mehr Minister ist", sagte FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle am Sonnabend.

Der FDP würden wir es ja gönnen, wenn sie am Sonntag bei den Landtagswahlen in Baden-Würtemberg und Rheinland-Pfalz einen Nasenstüber verpasst bekäme. Dann könnte Guido Westerwelle merken, dass es im Bestreben, seinen Verein zur "Partei für das ganze Volk" aufzuplustern, gewisse Grenzen gibt.

Von Robert Birnbaum

Der Streit um die Schulen erhitzt die Gemüter in den Landtagswahlkämpfen in Baden-Württemberg wie in Rheinland-Pfalz. In Hessen hat die CDU vorgemacht hat, dass das Thema Unterrichtsausfall eine Wahl mit entscheiden kann.

Von Bärbel Schubert

Wenige Tage vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verschärfen Union und FDP den Tonfall in der "Nationalstolz"-Debatte. Der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble warf Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) vor, mit seiner Ablehnung des Satzes "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" vor allem junge Leute den Rechtsextremen in die Arme zu treiben.

Von Robert Birnbaum

Nach dem überraschenden Erfolg bei den Kommunalwahlen in Hessen geht die CDU zuversichtlich in die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an diesem Sonntag. Ein landesweiter Trend auf Grundlage von knapp drei Drittel der abgegebenen Stimmen sieht die monatelang vom CDU-Finanzskandal gebeutelte Partei noch vor der SPD.

So richtig entscheiden konnte sich die Union bis zum Wochenende nicht, wie sie die Diskussion um Bundesumweltminister Jürgen Trittin politisch nutzen wollte. Sie schwankte zwischen Offensive und Zurückhaltung.

Von Bernd Hops

Die rheinland-pfälzische Landesregierung will jungen Menschen mit einem "Aussteigerprogramm für Mitläufer" den Abschied aus der rechtsextremen Szene erleichtern. Damit sei man das erste Bundesland, das sich an die Umsetzung entsprechender Beschlüsse der Innenministerkonferenz mache, sagte Ministerpräsident Kurt Beck (SPD).

"Wenn wir das Abitur von allen nach zwölf Schuljahren verlangen, bedeutet das ganz eindeutig: weniger Abiturienten, mehr Sitzenbleiber, und erheblich mehr Stress. Es geht aber künftig noch mehr darum, möglichst alle Begabungen ausschöpfen.

Von Bärbel Schubert

Die Bereitschaft zur Eigenvorsorge im Alter wird nach Einschätzung von Bankenvolkswirten rasch zunehmen. Mit der neuen Informationspflicht der staatlichen Rentenversicherung würden den Bürgern die individuell drohenden Vorsorgelücken im Alter vor Augen geführt, heißt es in einer Studie der Hypo-Vereinsbank.

Die CDU-Führung hat sich vorgenommen, den Wahlkampf für die Landtage in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nicht mehr durch Personalstreit zu belasten. CDU-Chefin Angela Merkel wies am Montag nach einer Präsidiumssitzung jeden Gedanken an ein schlechtes Abschneiden bei den Wahlen von sich und lehnte es ab, über eventuelle Konsequenzen für die Berliner Doppelspitze zu spekulieren.

Von Robert Birnbaum

Gemeinsame Ziele und Inhalte, sagt Claudia Roth, seien Voraussetzung für eine Koalition. Eine eher allgemeine Wahrheit führt trotzdem zu Aufregung, bei den Grünen und auch in den anderen politischen Lagern.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Die Wortführer der linken Grünen haben sich kurz vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz für die Prüfung schwarz-grüner Koalitionen ausgesprochen. Nach Auffassung von Bundesumweltminister Trittin sind die Grünen inzwischen so geschlossen, dass sie solche Bündnisse auf Landesebene "durchstehen würden".

Von Stephan-Andreas Casdorff

Die Wirtschaftsminister der Länder wollen eine billigere Arbeitslosenversicherung. Zum Ende ihrer zweitägigen Konferenz in Mainz haben sie am Freitag die Bundesregierung aufgefordert, angesichts der relativ guten Beschäftigungslage die Beiträge noch in diesem Jahr zu senken.

Die Wirtschaftsminister der Länder lehnen mehrheitlich die von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller beabsichtigte Verlängerung des Briefmonopols der Deutschen Post AG ab. Neun der sechzehn Bundesländer hätten sich für einen entsprechenden Beschlussantrag von Hessen und Rheinland-Pfalz ausgesprochen, hieß es am Donnerstag in Mainz nach einer Konferenz der Länderminister.

Der Widerstand gegen die von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) beabsichtigte Verlängerung des Briefmonopols der Deutschen Post wächst: Beim Verwaltungsgericht in Köln reichten 16 private Postdienste Klage ein; die Bundesländer ihrerseits wollen am Donnerstag in Mainz über das Thema beraten. Dort liegt ein Beschlussentwurf von Rheinland-Pfalz und Hessen vor, in dem das Ende des Briefmonopols der Post gefordert wird.

Trotz der wichtigen Landtagswahlen in vier Wochen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geht die CDU-interne Debatte um die Doppelspitze und ihre Kritiker unvermindert weiter. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers bekannte sich am Montag ohne Wenn und Aber zum Führungstandem mit Friedrich Merz und Angela Merkel und wies die Kritik des früheren Parteichefs Wolfgang Schäuble zurück.

Das fanden wir dann doch ein wenig komisch. Man setzt sich an den Tisch, der Service fragt nach einem Aperitif, man bestellt ohne viel Nachdenken ein Glas Champagner - und hört, tja, leider gebe es hier nur Weine aus Rheinland-Pfalz.

Von Lars von Törne
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