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Zwei Männer wurden in Stuttgart wegen der versuchten Gründung einer terroristischen Vereinigung verurteilt.

© dpa / Christoph Schmidt

Versuchte Gründung einer terroristischen Vereinigung: Ex-Bundeswehrsoldaten wollten mit Söldnertruppe am Krieg im Jemen teilnehmen

Mit hundert bis 150 Mann wollten zwei Ex-Soldaten in den laufenden Bürgerkrieg im Jemen eingreifen. Sie wurden jeweils zu mehr als einem Jahr Haft verurteilt.

Zwei frühere Bundeswehrsoldaten wurden am Montag wegen versuchter Gründung einer terroristischen Vereinigung zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt. Das Oberlandesgericht in Stuttgart sah es als erwiesen an, dass die beiden Männer eine Söldnertruppe für das arabische Bürgerkriegsland Jemen aufbauen und damit in das Kriegsgeschehen eingreifen wollten. Die Einheit sollte vor allem aus ehemaligen Bundeswehrsoldaten bestehen.

Die Angeklagten erhielten nach Gerichtsangaben Haftstrafen von einem Jahr und sechs Monaten sowie einem Jahr und zwei Monaten. Beide Freiheitsstrafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Da alle Beteiligten auf Rechtsmittel verzichteten, ist das Urteil rechtskräftig.

Die beiden Männer planten nach Überzeugung des Gerichts seit Anfang 2021, eine Söldnertruppe von hundert bis 150 Mann aufzubauen. Mit diesem wollten der heute 61-Jährige und der 53-Jährige unmittelbar in den seit 2015 laufenden Bürgerkrieg im Jemen eingreifen. Aufgabe der Söldnergruppe hätte sein sollen, im Jemen Teile der von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiete zu erobern sowie militärisch zu sichern. Dabei hätten sie Tötungshandlungen und auch zivile Opfer gebilligt.

Als Motiv nahm die Bundesanwaltschaft bei den beiden Männern einen christlich-fundamentalistischen Hintergrund an, außerdem hätten sie Anweisungen einer Wahrsagerin befolgt. Die Anklage ging allerdings auch von finanziellen Motiven aus: So sollen sie bis zu 40.000 Euro monatlichen Sold für die Truppe eingeplant haben.

Dem Gericht zufolge waren die beiden Männer arbeitsteilig tätig. Einer der Angeklagten sollte Kontakt zu saudischen Regierungsstellen für eine Finanzierung der Söldnertruppe herstellen. Der andere sollte Kontakt zu möglichen Söldnern aufnehmen. Beide blieben den Angaben nach allerdings erfolglos. (AFP)

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