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Gibt es immer mehr psychisch Kranke?: „Man muss nicht gleich erschrecken, wenn man mal durchhängt“
Ein Drittel der Bevölkerung erfüllt die Kriterien für eine psychische Erkrankung. Doch diese erschreckende Zahl sei irreführend, sagt der Psychologe Thomas Fydrich. Nicht jede Stimmungsschwankung muss behandelt werden.
Von Steffen Damm
Herr Fydrich, allenthalben ist von Angststörungen oder Depressionen die Rede. Werden wir tatsächlich immer dünnhäutiger?
Das wird tatsächlich oft so dargestellt. Auch in Statistiken zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit oder Frühberentungen, die regelmäßig von den Krankenkassen veröffentlicht werden, liegen psychische Erkrankungen an der Spitze. Noch vor zehn Jahren waren es Rückenschmerzen. Solche Erhebungen deuten auf eine markante Zunahme hin.
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