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Gesundheit: Lange Nacht der Wissenschaften: Zuschauen beim Entstehen des Wetterberichts

Sehen, verstehen, staunen: Mit diesem Slogan versprechen die Berliner Wissenschaftler eine besondere Premiere. Am Sonnabend, dem 15.

Sehen, verstehen, staunen: Mit diesem Slogan versprechen die Berliner Wissenschaftler eine besondere Premiere. Am Sonnabend, dem 15. September, öffnen die Universitäten, zahlreiche Forschungsinstitute und wissenschaftliche Museen ihre Pforten zur ersten "Langen Nacht der Wissenschaften". Viele Experimente werden eigens dafür aufgebaut.

Zum Thema Programm: Termine und Höhepunkte der Langen Nacht der Wissenschaften Die Shows, Ausstellungen, Vorträge und Experimente laufen in Berlin-Mitte, in Wedding, Charlottenburg, Dahlem, in Wannsee sowie auf dem Campus in Berlin-Buch und im Technologiepark Adlershof. An den S-Bahnhöfen stehen Busse bereit, um die Besucher bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags auch in entlegene Institute zu bringen. Zwei Routen haben die Urania und die Humboldt-Universität als Ausgangspunkt. Sie führen durch Institute im Zentrum Berlins. So will das Naturkundemuseum erstmals den präparierten Körper des Elefantenbabys "Kiri" zeigen. Die Staatsbibliothek bietet Führungen durch ihre Bestände. Im Kinosaal der Humboldt-Universität laufen während der ganzen Nacht Filme über die Universität, über politische Ereignisse vor ihrer Haustür und Entdeckungen seit den frühen 30er Jahren. Die Archäologen, Kunstwissenschaftler und Erziehungswissenschaftler bauen Stände auf, um ihre Fachgebiete unter die Leute zu bringen. Auch die Labore der Charité erwarten einen Ansturm von Besuchern. Auch der legendäre Trichinentempel wird für Besucher geöffnet. Grafik: Die Touren der Langen Nacht der Wissenschaften Die Technische Universität in Charlottenburg lässt eine Rakete steigen, die mit Dampf getrieben wird. Im Produktionstechnischen Zentrum am Spreeknie zerlegen Roboter in Windeseile alte Waschmaschinen. Das Wissenschaftszentrum Berlin präsentiert Forschungen, unter anderem zur Zukunft der Metropolen. Im Technikmuseum und in der Urania läuft ein nächtliches Programm mit Ausstellungen und Vorträgen, so zum Kannibalismus im Alten Ägypten.

Lang wird diese Nacht auch in Dahlem und am Wannsee: Die Biologen der Freien Universität laden zum Blick durch ihre Mikroskope, die Meteorologen erfreuen Besucher mit einer aktuellen Wettervorhersage für den Sonntagsausflug. Am Institut für Theaterwissenschaft füllt Schauspieler Udo Samel theatertheoretische Texte mit Leben, dazu wird frischer Eierkuchen gereicht. Im Institut für Informatik treten die diesjährigen Vizeweltmeister im Roboter-Fußball zu einem Freundschaftsspiel an. Rechtsmediziner zeigen, mit welchen Tricks sie selbst cleveren Gaunern auf die Schliche kommen. Bei den Juristen können die Besucher an einem nachgestellten Gerichtsprozess teilnehmen. Das Hahn-Meitner-Institut (HMI) am Wannsee führt durch die Geheimnisse der Materialforschung und Neutronenquellen.

In Adlershof präsentiert das Max-Born-Institut Videos, Expertengespräche und Experimente rund um Licht und Laser. Auch der Teilchenbeschleuniger BESSY wird Schaulustigen offen stehen. Im Institut für Kristallzüchtung kann man zusehen, wie Halbleiterchips entstehen. Das Institut verkauft in dieser Nacht polierte Waferscheiben, Edelsteine und seltene Mineralien. Im Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik dürfen Besucher einen Blick in die Reinsträume für Chips werfen, wo die Forscher in futuristischen Mondanzügen arbeiten. Zu jeder vollen Stunde stehen für Besucher zehn dieser Monturen zu einem geführten Rundgang bereit. Die Physiker der Humboldt-Uni führen das Foucaultsche Pendel vor.

In Berlin-Buch steht alles im Zeichen der Gentechnik. Eine "Biomedizinische Dialognacht" bringt Kritiker und Befürworter in einen Saal. Besucher können sich informieren, was die Erbsubstanz (DNS) eigentlich ist, wie ein genetischer Fingerabdruck entsteht oder ein Gentest abläuft. Im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin stehen zahlreiche Führungen und Vorträge an, beispielsweise zu Biowaffen und Chirurgie am Herzen.

Heiko Schwarzburger

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