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Skeptisch bleibt Brasiliens Präsident  Luiz Inácio Lula da Silva.

© imago/Fotoarena/IMAGO/Filipe Bispo

Abholzungen im Regenwald: Keine Einigung beim Gipfel in Brasilien

Die acht Amazonas-Anrainerstaaten können sich nicht auf Abholzungs-Stopp einigen.

| Update:

Die acht Amazonas-Anrainerstaaten wollen ihre Zusammenarbeit zum Schutz des Regenwaldes verstärken. Bei ihrem Gipfel im brasilianischen Belém konnten sie sich am Dienstagabend (Ortszeit) allerdings nicht auf das Ziel einigen, alle Abholzungen im Regenwald zu stoppen.

Brasilien und Kolumbien hatten darauf gedrängt, verbindliche Schutzstandards zu verankern. Das Abschlussdokument enthält nun keine festen Vorgaben, wie die Entwaldung gestoppt werden kann.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nannte die Konferenz einen Wendepunkt in der Geschichte des Amazonas. Ziel des Treffens sei es, den Umweltschutz mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in Einklang zu bringen.

Der Amazonas-Regenwald gilt als wichtigster CO₂-Speicher

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro rief in seiner Rede dazu auf, die Förderung von fossilen Brennstoffen im Amazonas-Gebiet zu stoppen. Brasilien hat eine gegensätzliche Position und unternimmt derzeit Probebohrungen für eine mögliche Erdölförderung in der Nähe der Amazonas-Mündung, was international auf Kritik stößt.

In dem Abschlusspapier bekennen sich die Amazonas-Anrainerstaaten zum Schutz der indigenen Gemeinschaften. Es werden die Rechte der indigenen Völker anerkannt, ihre Kultur und ihre Ansprüche auf Land. Außerdem soll ein wissenschaftlicher Beirat zum Schutz der Amazonas-Region gegründet werden, der seinen Sitz in der brasilianischen Stadt Manaus hat.

14
Jahre lang hatte ein solches Treffen nicht stattgefunden.

Lula nahm zusammen mit seinen Kollegen aus Bolivien, Kolumbien und Peru an dem Treffen teil. Ecuador, Guyana und Suriname waren durch Minister vertreten. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro wurde kurzfristig durch Vizepräsidentin Delcy Rodríguez vertreten. Es war das erste Treffen dieser Art seit 14 Jahren. In Belém soll 2025 die Weltklimakonferenz stattfinden. Der Amazonas-Regenwald gilt als wichtigster CO₂-Speicher und hat Einfluss auf das weltweite Klima. (epd)

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