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28.03.2023, Mexiko, Ciudad Juarez: Menschen nehmen an einer Mahnwache für die Opfer eines Brandes in einer Sammelstelle einer Einwanderungsbehörde teil. Nach einem Brand mit meheren Todesopfern in einer Einrichtung für festgenommene Migranten wird Kritik an den zuständigen Behörden laut. In einem Video einer Überwachungskamera der Sammelstelle der Einwanderungsbehörde waren mehrere Männer in einem abgeschlossenen Raum mit Gittern zu sehen, als Migranten ihre Matratzen in Brand steckten. Beamten liefen in ein Nebenzimmer, anstatt die Tür zu öffnen, als sich Flammen und schwarzer Rauch ausbreiteten. Innenminister López bestätigte am Dienstag (Ortszeit), dass das Video echt sei. Foto: Christian Chavez/AP +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Christian Chavez

Internierungslager für Migranten: Festnahmen nach Brand in Mexiko angeordnet

Aufgrund eines Brandes in einem Internierungslager für Migranten nahm die Justiz Mexikos Ermittlungen gegen acht Verdächtige auf. Vier von ihnen sollen Festnahmen drohen.

Nach dem Brand in einem Internierungslager für Migranten hat die mexikanische Justiz Ermittlungen gegen acht mutmaßliche Täter aufgenommen. Gegen vier von ihnen seien Festnahmen angeordnet worden, sagte die auf Menschenrechtsfragen spezialisierte Staatsanwältin Sara Irene Herrerías Guerra laut der Zeitung „El Universal“ am Mittwoch.

Dabei handele es sich um einen Migranten, der verdächtigt werde, das Feuer gelegt zu haben, sowie zwei Beamte des Lagers und ein Angestellter einer privaten Sicherheitsfirma. Ermittelt wird laut der Sicherheitsministerin Rosa Icela Rodríguez zudem gegen vier weitere Beschäftigte des Sicherheitsunternehmens.

Bei dem Brand in der nordmexikanischen Grenzstadt Ciudad Juarez in der Nacht auf Dienstag sind nach Regierungsangaben mindestens 39 Migranten ums Leben gekommen und 27 verletzt worden. Lokale Medien hatten von 41 Todesopfern berichtet, vier seien im Krankenhaus gestorben. Die meisten Opfer sind laut dem Online-Portal „La Verdad Juarez“ aufgrund von Rauchvergiftungen ums Leben gekommen. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte am Dienstag erklärt, das Feuer sei durch Proteste von Migranten hervorgerufen worden, die sich gegen ihre Abschiebung gewehrt hätten.

Die Unterkunft, in der nur Männer untergebracht sind, wird von der Migrationsbehörde INM betrieben und befindet sich wenige Meter vom Rio Bravo entfernt, der Mexiko von den USA trennt. Insgesamt hielten sich in der Unterkunft 68 Personen aus Mittel- und Südamerika auf. Viele von ihnen stammen aus Venezuela. Angehörige der Opfer werfen Medienberichten zufolge INM-Beamten vor, die Zellen nicht rechtzeitig geöffnet zu haben. Die Sicherheitsminsterin sagte, die Regierung verurteile das Verhalten der INM-Beamten, die sich nicht an die Vorgaben gehalten hätten, und sicherte eine lückenlose Aufklärung zu.

Seit 2018 hat die Zahl der Migrantinnen und Migranten, die an der mexikanischen Grenze auf ihre Einreise in die USA warten, massiv zugenommen. US-Behörden zufolge wurden 2022 über 2,5 Millionen Menschen bei ihrem Versuch festgenommen, illegal einzureisen. (epd)

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