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Polizisten tragen den Sarg eines Kollegen, der am Sonntag bei einer Schießerei im Kosovo getöteten wurde.

© REUTERS/FLORION GOGA

Nach Schusswechsel mit Maskierten: Moskau macht Kosovos Regierung für „Blutvergießen“ verantwortlich

Am Sonntag starb im Kosovo ein Polizist während einer Auseinandersetzung mit Maskierten. Nun meldet sich der Kreml zu Wort – und gibt der Regierung um Präsident Albin Kurti die Schuld.

Nach den tödlichen Zusammenstößen im Nordkosovo hat Russland der Regierung in Pristina vorgeworfen, für das „Blutvergießen“ verantwortlich zu sein. „Es besteht kein Zweifel daran, dass das gestrige Blutvergießen eine direkte und unmittelbare Folge der Vorgehensweise des sogenannten Ministerpräsidenten Albin Kurti ist, Konflikte zu schüren“, erklärte das Außenministerium in Moskau am Montag. Jegliche Eskalation der Situation könne „die gesamte Balkanregion an einen gefährlichen Abgrund führen“, hieß es weiter.

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Bewaffneten und Polizisten nahe der Grenze zu Serbien war am Sonntag ein Polizist getötet worden. Mindestens drei Angreifer wurden laut den kosovarischen Behörden getötet, sechs weitere werden in einem Krankenhaus in Serbien behandelt.

Die Polizei im Kosovo habe sich durch „systematische Strafmaßnahmen“ gegen die serbische Gemeinschaft längst „selbst diskreditiert“, erklärte das russische Außenministerium. Schwer bewaffnete Spezialeinheiten seien in nicht-albanischen Gebieten die „einzige Waffe“, um die Serben aus dem „Kosovo zu vertreiben“.

Mit Blick auf ein Importverbot für Waren aus Serbien hieß es aus Moskau, die nördlichen Gemeinden im Kosovo stünden seit Monaten „am Rande einer humanitären Katastrophe.“ Es bestehe die Gefahr der „Wiederaufnahme einer ethnischen Säuberung, wie sie schon von radikalen Kosovo-Albanern praktiziert wurde“, fügte das Ministerium hinzu.

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Serbien und Russland haben historisch enge Beziehungen und Belgrad gilt als eine der russlandfreundlichsten Regierungen in Europa.

Die überwiegende Mehrheit der 1,8 Millionen Einwohner im Kosovo sind ethnische Albaner. Dazu kommen 120.000 Serben, die vor allem im Norden des Landes leben. 2008 hatte das Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, die von Belgrad jedoch nicht anerkannt wird. (Tf, AFP)

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