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Armeegeneral Sergej Surowikin (links), damaliger Kommandeur der gemeinsamen Truppengruppe im Gebiet der militärischen Sonderoperation, und Waleri Gerassimow, Generalstabschef der russischen Streitkräfte, unterhalten sich im Hauptquartier des Militärbezirks Süd (Archivbild)

© IMAGO/ITAR-TASS/Russisches Presse- und Informationsamt des Präsidenten/Mikhail Klimentyev

Nach nur drei Monaten: Moskau degradiert Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine

Sergej Surowikin war erst seit Oktober Kommandeur der russischen Truppen. Nun soll er als Stellvertreter seines Nachfolgers, Waleri Gerassimow, agieren.

Rund zehneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu Generalstabschef Waleri Gerassimow zum neuen Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine ernannt. Der bisherige Kommandeur Sergej Surowikin, der den Posten erst im vergangenen Oktober übernommen hatte, solle Gerassimows Stellvertreter werden, teilte das Ministerium am Mittwoch in Moskau mit.

Schoigu ernannte mit General Oleg Saljukow und Generaloberst Alexej Kim zudem noch zwei weitere Stellvertreter. Moskau begründete die Neuaufstellung mit einer „Erweiterung der Aufgaben“ und der „Notwendigkeit“ einer „engeren Interaktion“ zwischen den Truppen und sprach von einer „Aufstockung der Führungsebene der Spezialoperation“.

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Russische Beobachter – darunter die Politikwissenschaftlerin Jekaterina Schulman – wiesen umgehend auf die auffällig kurze Amtszeit Surowikins an der Spitze der russischen Truppen in der Ukraine hin.

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Auch mit Blick auf den erst am Dienstag zum Generalstabschef der Heerestruppen ernannten General Alexander Lapin kommentierte der Politologe Abbas Galljamow: „Gestern Lapin, heute Gerassimow und Surowikin. All diese Umbesetzungen ein und derselben Leute von einem Sessel in den nächsten, die auf der Höhe der Kampfhandlungen erfolgen, zeugen von allem möglichen – aber nicht davon, dass „alles nach Plan“ läuft.“

Surowikin empfahl den Rückzug aus Cherson

Surowikin, der als besonders skrupelloser General Russlands gilt, war Anfang Oktober nach einer Reihe russischer Niederlagen eingesetzt worden. Er war bereits bei seinem Einsatz in Syrien für Angriffe auf zivile Ziele berüchtigt, um seine Gegner zu schwächen. Nach seiner Ernennung wurden Angriffe auf die kritische Infrastruktur des Landes zu einem festen Bestandteil der russischen Kriegsführung.

Surowikin hatte Anfang November den Rückzug der russischen Streitkräfte aus der ukrainischen Stadt Cherson vorgeschlagen und organisiert, was einen schweren Rückschlag für den Kreml bedeutet hatte. Seitdem hat sich die Frontlinie größtenteils stabilisiert, außer in der Gegend um die Stadt Bachmut in der östlichen Region Donezk. Dort versuchen die russische Armee und die Söldnertruppe Wagner seit Monaten, die Stadt Bachmut zu erobern. (dpa/AFP)

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