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05.04.2023, Neuseeland, Wellington: Jacinda Ardern, ehemalige Premierministerin von Neuseeland, hält ihre Abschiedsrede im Parlamentsgebäude. Ardern wurde einen Tag zuvor zur Sondergesandten für den sogenannten «Christchurch Call» ernannt. Foto: Masanori Udagawa/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Masanori Udagawa

Neuseelands Ex-Ministerpräsidentin: Jacinda Ardern hält letzte Rede im Parlament

Die neuseeländische Ex-Ministerpräsidentin Ardern verabschiedet sich mit einer Abschlussrede vor dem Parlament aus der Politik. Besonders im Fokus stand dabei der Klimawandel.

Eingehüllt in einen Maori-Federmantel und mit Tränen in den Augen hat sich Neuseelands Ex-Ministerpräsidentin Jacinda Ardern mit einer letzten Rede vor dem Parlament aus der Politik verabschiedet. Dabei blickte sie am Mittwoch auf die Höhepunkte, aber auch die schweren Momente in ihrer Zeit als Regierungschefin des Pazifikstaates zurück – und betonte, Führungskräfte könnten „sensibel und freundlich“ sein und trotzdem Erfolg haben.

In ihrer hoch emotionalen Rede nannte sie den Klimawandel als die größte Herausforderung unserer Zeit. „Als ich vor 15 Jahren hierher kam, redeten wir über den Klimawandel, als wäre er eine Hypothese“, sagte sie. „Aber in den vergangenen Jahren haben wir die Realität unserer sich verändernden Umwelt hautnah erlebt.“ Sie appellierte an die Abgeordneten, das Thema weiter zu einer Priorität zu machen.

Ardern hatte im Januar überraschend ihren Rückzug aus der Politik angekündigt und gesagt, dass ihr die Kraft fehle, um als Ministerpräsidentin weiterzumachen. Wenige Tage später war sie als Regierungschefin zurückgetreten. Bei ihrem Amtsantritt 2017 war sie mit 37 Jahren die damals jüngste Regierungschefin der Welt. 2020 wurde sie wiedergewählt.

Wegen ihrer empathischen Art und ihres erfolgreichen Krisenmanagements machte sich die charismatische Politikerin schnell auch international einen Namen. Besonders ihr Umgang mit den Attentaten von Christchurch, bei denen ein Rechtsextremist aus Australien am 15. März 2019 in zwei Moscheen 51 Muslime erschossen hatte, brachte ihr viel Anerkennung. „Über den 15. März zu sprechen, fällt mir immer noch schwer“, sagte sie jetzt. Am Ende gab es stehende Ovationen.

Wie am Dienstag bekannt geworden war, wird Ardern künftig als Sondergesandte für den sogenannten „Christchurch Call“ tätig sein. Die von ihr mitgegründete globale Initiative bekämpft terroristische und extremistisch-gewaltsame Inhalte im Internet. (dpa)

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