zum Hauptinhalt
Wladimir Putin, Präsident von Russland

© dpa / Planet Pix via ZUMA Press Wire/Russian Presidential Press Office

Putin beklagt Vermögensabzug: Russland plant möglicherweise Enteignung kriegskritischer Eliten

Wladimir Putin bereitet den Weg für eine Enteignung reicher Russen, analysieren Militärexperten des „ISW“. Vergangene Woche hatte der Wagner-Chef ein härteres Vorgehen gefordert.

Wladimir Putin ist wahrscheinlich besorgt über die mangelnde Unterstützung der russischen Elite für den Ukrainekrieg, schreibt der US-amerikanische Think-Tank „The Institute For The Study Of War“ (ISW) in seinem täglichen Lagebericht. Daher könne ein nächster Schritt die Enteignung jener Gruppen sein, heißt es dort. Auch die Kommunikationsstrategie des Kremlchefs könne darauf hindeuten.

In einem Fernsehinterview am 25. Dezember habe Putin gesagt, dass 99,9 Prozent der Russen alles für das „Mutterland“ opfern würden. Jedoch gebe es Menschen, die ausschließlich in ihrem Eigeninteresse handeln.

Ähnliche Äußerungen habe der Kremlchef bereits in der Woche vor Weihnachten getroffen, schreibt das „ISW“. Damals habe er festgestellt, dass Geschäftsleute, die ihr Vermögen aus Russland abziehen, eine Gefahr für das Land darstellen.

Das „ISW“ sieht Putins Äußerungen zudem im Zusammenhang mit einem Gesetzesentwurf der Staatsduma, Steuern für Russen zu erhöhen, die das Land seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine verlassen haben. Die Militäranalysten sehen darin eine Bestrafung derer, die sich laut russischer Sicht den Kriegsanstrengungen entzogen haben.

Wagner-Chef fordert Enteignung

Die Enteignungsideen sind nicht neu. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin forderte Moskau kürzlich zu einem Handeln gegen die russische Elite auf. „Je schneller ihnen alles genommen wird, desto besser“, sagte er am Samstag in einem Fernsehinterview. Die Einnahmen könnten für die Finanzierung des Krieges genutzt werden, prognostiziert das „ISW“. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false