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Ein Soldat schaut auf beschädigte Autos als Folge der erneuten Luftangriffe in der Siedlung Rasumnoje außerhalb von Belgorod (19. März 2024).

© AFP/stringer

Update

Beschuss von ukrainischer Seite: Lage in russischer Grenzregion Belgorod verschärft sich – Putin kündigt Reaktion an

Kontrollposten, Evakuierungen, Lebensmittelausgabe: So reagiert Belgorod bisher auf Angriffe, zu denen sich proukrainische Paramilitärs bekannt haben. Auch Putin kommentierte die Lage nun.

Der russische Präsident Wladimir Putin betont nach dem zunehmenden Beschuss von Gebieten an der ukrainischen Grenze, dass Russland die Sicherheit seiner Grenzregionen gewährleisten werde. Das sei die vorrangige Aufgabe, sagt er in Moskau. „Es gibt hier verschiedene Methoden. Sie sind nicht einfach. Aber wir werden das tun.“

Russland habe Pläne, wie es reagieren werde. Es werde aber nicht die Bevölkerung oder zivile Ziele in der Ukraine angreifen.

In der seit Tagen von ukrainischer Seite beschossenen russischen Grenzregion Belgorod verschärft sich die Lage weiter. Nach dem neuesten Beschuss seien ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, erklärte die Regionalregierung. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA behauptete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dass russische Truppen ukrainische Soldaten aus dem Grenzdorf Kosinka in Belgorod vertrieben haben.

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Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow kündigte am Mittwoch für die gleichnamige Gebietshauptstadt und die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Kreise einen vorzeitigen Ferienbeginn an.

Ein Teil des Unterrichts soll noch online abgewickelt werden. In sieben Kreisen wurde damit begonnen, wie in Krisengebieten Kontrollposten mit Sicherheitskräften einzurichten, die den Zugang zu Ortschaften regeln.

Ein Anwohner inspiziert ein beschädigtes Auto, das im Zuge des russisch-ukrainischen Konflikts in der Siedlung Rasumnoje in der Region Belgorod am 19. März 2024 von einem Beschuss getroffen wurde.
Ein Anwohner inspiziert ein beschädigtes Auto, das im Zuge des russisch-ukrainischen Konflikts in der Siedlung Rasumnoje in der Region Belgorod am 19. März 2024 von einem Beschuss getroffen wurde.

© REUTERS/stringer

Moskau droht „angemessene Antwort“ an

Föderationsratschefin Valentina Matwijenko kündigte in Moskau eine „angemessene Antwort“ auf die Angriffe sowie Vergeltung an. Die Attacken der ukrainischen Streitkräfte richteten sich gezielt gegen zivile Objekte und Städte, sagte die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin – ohne dafür Beweise vorzulegen.

Sie warf den USA, Großbritannien und der Nato vor, die Handlungen der ukrainischen Armee zu koordinieren. Auch dafür führte sie keine Belege an.

Proukrainische Paramilitärs bekennen sich zu Angriffen

Zu den Angriffen haben sich proukrainische Paramilitärs bekannt, aber keine regulären Streitkräfte Kiews. Die Behörden in der Region Belgorod kündigten wegen der zunehmend schlechten Versorgungslage im Gebiet an, Lebensmittel auszugeben, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.

Bereits am Vortag hatte Gouverneur Gladkow auch mitgeteilt, dass insgesamt 9000 Kinder in Sicherheit gebracht würden. Schon im vergangenen Jahr gab es nach Beschuss der Region Evakuierungen.

An den Kontrollposten sollen Bewaffnete des Innenministeriums, der Nationalgarde, des Grenzschutzes und des Verteidigungsministeriums den Zugang zu den Ortschaften regeln. „Wer werden einen sicheren Zugang bis zur jeweiligen Wohnadresse zu den Zeiten gewährleisten, wenn es keinen Beschuss gibt“, sagte Gladkow.

Es werde versucht, die Bewohner zu überzeugen, sich in Sicherheit zu bringen. „Ich habe mich persönlich davon überzeugt, dass zum heutigen Tag eine große Zahl an Einwohnern unter Beschuss bleibt. Das ist natürlich nicht hinnehmbar“, sagte er auf seinem Telegram-Kanal.

Die Grenzregion Belgorod gilt als ein wichtiges Aufmarschgebiet für die russische Armee, um von dort aus ihren Krieg gegen die Ukraine zu führen.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zwei Jahren gegen die russische Invasion. Dabei kommt es auch zu Gegenangriffen auf russisches Gebiet, wo militärische Ziele im Fokus stehen. Die Schäden auf russischer Seite stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den verheerenden Zerstörungen und der hohen Zahl an Toten und Verletzten auf ukrainischer Seite. 

Belgorod ist dabei die am schwersten getroffene russische Region. In der Nacht gab es erneut – wie auch in der benachbarten russischen Region Kursk Luftalarm. (dpa/Reuters)

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