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Ein in Gaza getroffenes Auto eines Hilfskonvois.

© REUTERS/Ahmed Zakot

„Schwerer Fehler“: Kommandeur handelte bei Angriff auf Helfer in Gaza wohl eigenmächtig und gegen Anweisung

Der Angriff auf einen Konvoi in Gaza, bei dem Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet wurden, war wohl eigenmächtig von einem Kommandeur angeordnet. Dieser habe gegen die Regeln des Militärs verstoßen.

Kommandeure handelten bei Angriff auf Helfer in Gaza mutmaßlich eigenmächtig und gegen Anweisung
Mangelnde Disziplin und Eigenmächtigkeit israelischer Kommandeure im Gazastreifen sind laut einem Bericht der israelischen Zeitung „Haaretz“ der Grund für den tödlichen Angriff auf ausländische Helfer. An dem Vorfall beteiligte Kommandeure und Streitkräfte hätten gegen Anweisungen und Regeln gehandelt, schrieb das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf Militärkreise. 

Koordinierungsprobleme zwischen der Armee und der Hilfsorganisation World Central Kitchen seien dagegen nicht der Grund für den tödlichen Angriff gewesen. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte.

Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Angriff als „schweren Fehler“, der nicht hätte passieren dürfen. „Haaretz“ schrieb unter Berufung auf den Militärgeheimdienst, die Zuständigen in der Armee wüssten „genau, was der Grund für den Angriff war – in Gaza macht jeder, was er will“.

Laut Armeevorschriften müsste jeder Einsatz gegen sensible Ziele von ranghohen Militärs abschließend genehmigt werden, manchmal sogar vom Generalstabschef selbst. Im Gaza-Krieg lege dagegen „jeder Kommandeur die Regeln für sich selbst fest“ und habe seine eigene Interpretation der Vorschriften. In diesem Fall sei unklar, ob um Genehmigung von oben für den Angriff gebeten worden sei. (dpa)

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