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Mitglieder eines Such- und Rettungsteams gehen in Lahaina, Hawaii, eine Straße entlang.

© dpa/Rick Bowmer

Update

Zahl der Todesopfer auf 93 gestiegen: Brände auf Hawaii zu 85 Prozent unter Kontrolle

Die Staatsanwaltschaft kündigte mittlerweile eine Untersuchung zu den verheerenden Waldbränden auf den Inseln an. Kritik sagen, die Regierung habe zu spät reagiert.

| Update:

Die Lage bei den verheerenden Wald- und Buschbränden im US-Bundesstaat Hawaii hat sich etwas entspannt. Behörden im Bezirk Maui meldeten am Sonntagnachmittag (Ortszeit), dass immer größere Teile der Feuer unter Kontrolle seien. Ein besonders desaströses Feuer rund um die Kleinstadt Lahaina im Westen der Insel sei inzwischen zu 85 Prozent eingedämmt, im Landesinneren Mauis sei rund um Kula das Feuer zu 100 Prozent unter Kontrolle und die Löscharbeiten schritten voran, hieß es weiter.

Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden mit Geschwindigkeiten bis zu 130 Stundenkilometern schnell vergrößert wurden. 

Die Zahl der bestätigten Toten stand am späten Nachmittag wie auch schon am Morgen bei 93 Opfern, mehr als 2000 Gebäude sind verwüstet worden. Die Feuer sind damit laut US-Medien die schlimmsten Waldbrände in der Geschichte der USA seit mindestens 100 Jahren. Schätzungen gehen von mehr als 5,5 Milliarden Dollar (5,0 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau Mauis aus. Der Fund weiterer Toter sei zu befürchten, hatte Hawaiis Gouverneur Josh Green bereits am Samstag (Ortszeit) gesagt.

Die Kleinstadt Lahaina mit vor dem Unglück 13 000 Einwohnern hat es besonders hart getroffen, viele Straßenzüge dort sehen aus wie in einem Kriegsgebiet. In Schulen und Krankenhäusern wurden Notunterbringungen für Hunderte Betroffene eingerichtet. Weiter läuft auch die Debatte darüber, ob die Behörden nicht deutlich besser auf das Unglück hätten reagieren können. Bewohner fragen sich, ob sie zu spät gewarnt wurden und wieso es so lange dauert, bis Hilfe kommt.

Haben die Warnsysteme versagt?

In Lahaina hatte es jedoch Kritik gegeben, dass möglicherweise zu spät eine Evakuierung angeordnet wurde - noch am Donnerstag hatte es laut „New York Times“ auf Facebook Meldungen der Behörden gegeben, dass die Feuer unter Kontrolle seien.

Später hatte Feuerwehr-Chef Bradford Ventura bei einer Pressekonferenz gesagt, dass sich die Brände überraschend schnell ausgebreitet hätten und dass es zuvor „nahezu unmöglich“ gewesen sei, schnell genug Evakuierungen anzuordnen.

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Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft eine Untersuchung zu der anfangs schleppenden Reaktion der Behörden angekündigt. Es werde eine „umfassende Überprüfung“ der von den Behörden getroffenen Entscheidungen „im Vorfeld, während und nach den Waldbränden auf den Inseln Maui und Hawaii“ geben, erklärte das Büro von Generalstaatsanwältin Anne Lopez am Freitag (Ortszeit).

Zahlreiche Bewohner kritisierten, sie seien nicht durch Sirenen vor dem Feuer gewarnt worden und warfen den Verantwortlichen Versagen vor. Sie hätten sich nur auf Mund-zu-Mund-Propaganda und Gerüchte verlassen können, sagte der Einwohner William Harry bei seiner Rückkehr in die fast vollständig ausgebrannte Stadt Lahaina der Nachrichtenagentur AFP. „Wo ist die Regierung? Wo sind sie?“, rief ein anderer Mann, der seinen Namen nicht nennen wollte.

Maui hat eine Fläche von rund 1900 Quadratkilometern, etwas mehr als zwei Drittel der Größe des Saarlands. In der besonders schlimm von den Bränden betroffenen Stadt Lahaina im Westen der Insel leben knapp 13.000 Menschen. Sie wird laut Angaben des Einzelhandelsverbands der Stadt jährlich von rund zwei Millionen Touristen besucht. (dpa, AFP)

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