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Auf Facebook und Twitter grassiert Rassismus.

© Foto: Stefan Jaitner/dpa

Stellungnahme von UN-Experten: Twitter und Facebook müssen Rassismus angehen

Experten zeigen sich besorgt, anlässlich des Rassismus in sozialen Medien. Die Unternehmen sollten Menschenrechte „in den Mittelpunkt ihres Geschäftsmodells stellen“.

Mehrere Fachleute der Vereinten Nationen haben sich besorgt über Rassismus auf Twitter und in anderen Sozialen Medien geäußert. Die betreffenden Unternehmen müssten dringend Posts und Aktivitäten angehen, die Hass förderten und Diskriminierung anheizten, hieß es in einer Stellungnahme, die das UN-Menschenrechtsbüro in Genf am Freitag verbreitete.

Social-Media-Plattformen wie die von Twitter, Meta, Google und Apple sollten Menschenrechte, Rechenschaftspflicht, soziale Verantwortung und Ethik „in den Mittelpunkt ihres Geschäftsmodells stellen“.

N-Wort versechsfachte sich nach Twitter-Übernahme durch Musk

Die Fachleute, unter ihnen die Arbeitsgruppe für Menschen afrikanischer Herkunft, verwiesen auf den Gebrauch des „rassistischen N-Worts“ bei Twitter, das sich nach der Übernahme der Firma durch Elon Musk Ende Oktober nach einem Bericht kurzzeitig versechsfachte. Auch das Unternehmen Meta Platforms, dem unter anderem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, sei „unfähig, bestimmte Werbung zu blockieren“.

Menschenrechte zu respektieren, ist im langfristigen Interesse dieser Unternehmen und ihrer Aktionäre.

Stellungnahme der Expertinnen und Experten

Zwar habe Meta nach breiter Kritik 2020 einen Aufsichtsrat eingerichtet, der eine Reihe von Empfehlungen abgegeben und Entscheidungen getroffen habe, so die Experten; es gebe aber die Gefahr von Willkür und konkurrierenden Gewinninteressen, wenn Medienplattformen sich selbst beaufsichtigten und regulierten.

„Wir erleben allzu oft, dass die Verbreitung von Hass und Hassrede gegen Menschen afrikanischer Herkunft und andere Gruppen nicht nur deren Rechte untergräbt, sondern erhebliche Risse in der Gesellschaft erzeugt“, so die Stellungnahme. Dies könne zu Destabilisierung in Staaten führen. „Menschenrechte zu respektieren, ist im langfristigen Interesse dieser Unternehmen und ihrer Aktionäre“, betonten die Experten.

Anfang November hatte bereits UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk in einem offenen Brief den neuen Twitter-Chef Musk gewarnt, die freie Rede nicht als Freibrief für Desinformation und Hass zu benutzen. (KNA)

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