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SPIEL Sachen: Alles nur eine Kopfsache

Spätestens Anfang März, also jetzt, ist der Winterfrust Dauerbegleiter. Bei schlechten meteorologischen Prognosen muss der wetterdepressive Zeitgenosse selbst aktiv werden – und Kunst soll ja eine ziemlich wirksame Droge sein.

Spätestens Anfang März, also jetzt, ist der Winterfrust Dauerbegleiter. Bei schlechten meteorologischen Prognosen muss der wetterdepressive Zeitgenosse selbst aktiv werden – und Kunst soll ja eine ziemlich wirksame Droge sein. Zumal, wenn sie den Stein des Verstimmungsanstoßes gleich selbst zum Thema macht wie Zoran Drvenkars Puppentheaterstück mit dem poetischen Titel „Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet“ in der Schaubude (9./10.3., 15 Uhr).

Die Produktion für Nachwuchszuschauer spitzt die meteorologischen Gegebenheiten noch zu: Seit einem Jahr laboriert Ricki am eisigen Winterwetter. Viele seiner Kumpel verweigern sich bereits komplett und bleiben, braunbärengleich, mit Mütze und Handschuhen im Bett. Ricki indes will die unerfreuliche Sache mit dem Winter höchstselbst klären – und macht sich, allein, zum kältesten Ort der Erde auf. Dass der Pinguin, dem er dort begegnet, eine völlig andere Haltung zum Themenkomplex einnimmt, wundert Ricki außerordentlich.

Reißen alle Stricke, wird er wohl auf ein anderes Flügeltier warten müssen: „Die Nachtigall“ – 1995 immerhin Vogel des Jahres – trifft zwar erst in einem Monat in der Schaubude ein (9.-11.4., 10 Uhr). Dafür ist ihr Gesang ein wirklich verlässlicher Frühlingsbote. Das gleichnamige Figurentheaterstück für Zuschauer ab fünf verfolgt neben dem tierkundlichen Aspekt noch andere pädagogische Ziele: In Hans Christian Andersens Märchen muss ein unterbelichteter Kaiser erst lernen, dass die vergleichsweise unspektakuläre Optik des Vogelkörpers, dem sich dieser schillernde Gesang entwindet, wirklich zweitrangig ist.

Vielleicht ist ja auch der Winter in Wahrheit attraktiver, als er aussieht!

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