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Der junge Amerikaner Jake Adelstein (Ansel Elgort, rechts) schafft es als erster Ausländer, eine Stelle als Zeitungsreporter zu ergattern. Mithilfe des Chefermittlers Katagiri (Ken Watanabe) taucht er in eine Unterwelt aus Drogenhandel, Prostitution und Korruption ein.

© HBO Max/Fifth Season, LLC

Neue Serie auf den Spuren von „Miami Vice“: Ein Reporter kämpft gegen die Yakuza-Mafia

Die amerikanisch-japanische Neo-Noir-Serie „Tokyo Vice“ kombiniert Ober- und Unterwelt in Japans Metropole. Und bringt auch noch die Backstreet Boys ins Spiel.

Da ist die ARD glatt über ihren Schatten gesprungen und hat die Lizenz für eine Serie aus der viel gerühmten HBO-Blockbuster-Schmiede erworben: für die amerikanisch-japanische Crimedrama-Serie „Tokyo Vice“ (ARD Mediathek). Die Produktion ist inspiriert von Jake Adelstein Erinnerungen „Tokyo Vice: An American Reporter on the Police Beat in Japan“.

Der Titel führt direktemang zu Michael Mann, der mit „Miami Vice“, den ästhetischen Zeitgeist der 1980er Jahre mitprägte. Mann ist Produzent von „Tokyo Vice“. Mit der Regie der Pilotfolge setzt er den Grundton für die acht Folgen im Neo-Noir-Stil.

Der Amerikaner Jake Adelstein (Ansel Elgort) kommt 1999 in Japans Hauptstadt. Weit weg von Columbia/Missouri will er als Polizeireporter bei der größten Tageszeitung Japans „Meicho Shimbum“ arbeiten. Von der Aufnahmeprüfung über die erste Recherche, seinen „Abstieg“ in die Unterwelt bis hin zu den Revierkämpfen zweier Yakuza-Clans wird der Journalismus-Rookie (und der Zuschauer) mit tiefverwurzelten Hierarchien, Ritualen und Kodizes konfrontiert.

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Sein Ehrgeiz, mehr als nur Polizeiberichte zu paraphrasieren, bringt ihn in aufreibende Spannungsverhältnisse mit Chief Inspector Hiroto Katagiri (Ken Watanabe), dem aufsteigenden Yakuza-Stern Sato (Show Kasamatsu) oder der ehrgeizigen Hostess Samantha (Rachel Keller).

Die Handlung ist anfänglich mehr Delta als reißender Strom, einige Figuren bekommen nicht die notwendige Ausbuchtung für überzeugende Glaubwürdigkeit, dann aber zieht das Tempo an, um in einem furiosen Finale zu enden. Der Reporter des Ansel Elgorts will längst nicht so cool sein wie die „Miami-Vice“-Heroen. Er und das Ensemble sind changierende Ober- und Unterweltfiguren im Tokio der beginnenden 2000er-Jahre.

Für den feingeistigen Zuschauer funktioniert „Tokyo Vice“ zuweilen als Ethnologen-TV, für das große Publikum ist die Serie ein gewinnendes Beispiel für popkulturelles Entertainment, siehe nur die Sequenz über und mit dem Backstreet-Boys-Hit „I want it that way“.  

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