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John D. Rockefeller

© imago/Kharbine-Tapabor

Auflösung Biografisches Osterrätsel 2021: Tanz um das Goldene Kalb

Bei diesen Frauen und Männern spielte Geld eine Riesenrolle. Ihr Reichtum, teilweise gepaart mit krimineller Energie. macht sie unvergessen.

1 John D. Rockefeller (1839 – 1937), hatte deutsche Vorfahren, die aus der 1965 aufgelösten Gemeinde Rockenfeld in Neuwied (Rheinland-Pfalz) stammten. Sein Vater verließ die Familie, nahm den Namen William Levingston an und heiratete erneut, ohne geschieden zu sein. Nach beruflichen Anfängen in einer Spedition stieg Rockefeller ins Ölgeschäft ein und wurde als einer der Gründer der Standard Oil Company steinreich. Zugleich war er Philanthrop, finanzierte etwa die Gründung der University of Chicago und unterstützte die deutschen Baptisten beim Bau eines Predigerseminars.

Adele Spitzeder

© mautritius-images/BAO

2 Adele Spitzeder (1832 – 1895). Die in Berlin geborene Schauspielerin trumpfte abseits der Bühnen mit kolossalem Talent auf: Sie betrog die Menschen nach Strich und Faden. Ihre „Spitzedersche Privatbank“ florierte, während die Kunden um enorme Summen geprellt wurden. Spitzeder verbüßte eine dreijährige Gefängnisstrafe. Die Zeit nutzte sie, um ihre Memoiren zu schreiben. Danach führte sie, unterstützt von Freunden und Gönnern, ein sorgenfreies Leben.

Andy Warhol

© imago/ZUMA Press

3 Andy Warhol (1928 – 1987) wurde als Kind einer armen Einwandererfamilie aus den Karpaten in Pittsburgh geboren. Es fehlte an vielem. Vielleicht spielte Geld in seinem Künstlerleben auch deshalb eine besondere Rolle. Dollarnoten malte und reproduzierte er zuhauf. „Ohne jede Illusion die Dinge selbst zu Wort kommen zu lassen“, war sein Credo. Wie kaum ein anderer überschritt er die Grenze zwischen Kunst und Kommerz. Er wurde früh zur Marke, die Preise für seine Werke explodierten.

Hetty Green

© imago images/Everett Collection

4 Hetty Green (1834 –1916), die Hexe der Wallstreet, stammte aus einer reichen Walfangfamilie aus Massachusetts, war als Frau aber keine geeignete Erbin. Für ihre monatliche Apanage kaufte sie Staatsanleihen, mit denen Lincoln den Krieg gegen die Südstaaten finanzierte. Später investierte sie im großen Stil in Eisenbahnen, Minen sowie Immobilien und wurde zur reichsten Frau der Welt. Dabei lebte sie in einer kleinen Wohnung im New Yorker Vorort Hoboken und ließ ihr schwarzes Kleid nur am Saum reinigen. Sie hinterließ mehr als 100 Millionen Dollar – und schaffte es ins Guinessbuch als „größter Geizhals“ aller Zeiten.

John Shepherd-Barron

© Martin Hunter/ddp images

5 John Shepherd-Barron (1925 – 2010). Allein in Deutschland gibt es derzeit rund 68300 Geldautomaten. Eine Erfolgsgeschichte, die auf den Schotten John Shepherd-Barron zurückgeht. Das erste von ihm entwickelte Modell wurde 1967 bei der Barclay’s Bank im Norden Londons angebracht. Dass der Kunde am Automaten eine vierstellige Zahl eingeben musste, war eine Idee seiner Frau. Shepherd-Barron selbst wollte ursprünglich eine sechsstellige PIN. Sport wie seine Mutter, Wimbledon-Siegerin Dorothy Shepherd-Barron, verpönte der Tüftler.

Barbara Fugger

© akg-images

6 Barbara Fugger (1419-1497) war die Frau von Jakob Fugger dem Älteren. Nach dessen Tod 1469 führte sie das Handelsunternehmen zunächst allein, später zusammen mit ihren Söhnen sehr erfolgreich weiter. Man weiß nicht viel von ihr – aber ihr großer Anteil am Aufstieg der Augsburger Familie zu einer Wirtschaftsdynastie ist unbestritten.

Albert Spaggiari

© apic/Getty images

7 Albert Spaggiari (1932 – 1989) grub 1976 mit einer Einbrecherbande einen Tunnel zum Tresorraum der Bank Société Générale in Nizza und erbeutete 60 Millionen Francs. Für den Coup benutzte er seine Verbindungen zur Terrorgruppe OAS, für die er während des Algerienkriegs gearbeitet hatte. Nach dem Einbruch wurde er zunächst festgenommen. Ihm gelang aber die Flucht – mit einem Sprung aus dem Fenster des Büros eines Vernehmungsrichters aus sieben Metern Höhe.

Beatrice de Rothschild

© Wikimedia

8 Charlotte Béatrice Ephrussi de Rothschild (1864 – 1934) war die Enkelin von James de Rothschild aus der Bankdynastie. Mit ihrem gigantischen Erbe ließ sie auf Cap Ferrat bei Nizza eine Villa mit prächtigen Gärten anlegen. Das Grundstück hatte sie König Leopold von Belgien vor der Nase weggeschnappt. Nicht zimperlich, setzte sie Dynamit ein, um die störenden Felsen wegzusprengen.

Adolf Burger

© mauritius images/Panther Media GmbH

9 Adolf Burger (1917–2016) wurde von den Nazis 1942 nach Auschwitz verschleppt, seine Frau Gisela in Birkenau ermordet. Die SS zwang den Buchdrucker in einer geheimen Fälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen für sie englische Pfundnoten zu fälschen. Am Ende wurden die Insassen der Werkstatt vor dem Eintreffen der Roten Armee ins österreichische KZ Ebensee abtransportiert, wo amerikanische Soldaten sie befreiten. Der Film „Die Fälscher“ gewann für Österreich 2008 den Auslandsoscar, August Diehl spielte Adolf Burger.

10 David Hartley (1729 – 1770). In Heptonstall in West Yorkshire erinnert eine Grabplatte an „König“ David. Seine Idee von der genialen Münzvermehrung nützte nicht nur ihm, sondern zahlreichen armen Familien. Kein Wunder, dass ein Pub im Fälscherdorf Cragg Vale „The Robin Hood“ heißt. David Hartley wurde gehängt, doch auch jener, der ihn verraten hatte, muste das mit seinem Leben bezahlen.

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