Auflösung des Weihnachtsrätsels 2022: Diese sparsamen Persönlichkeiten wurden gesucht
Auch in vergangener Zeit bemühten sich Menschen um eine nachhaltige Lebensweise. Künstler oder Sportler zeigten sich da erfinderisch.
1 Gioachino Rossini (1792–1868)
Er hat die musikalische Marathonleistung vollbracht, binnen zwei Jahrzehnten 39 Opern zu komponieren. Und zwar in höchster Belcanto-Qualität. Lustige und ernste Sujets hat er in Rekordzeit verfasst – und dabei auch mal eigene Ideen recycelt, wenn es bis zum angesetzten Premierentermin allzu knapp wurde. Die Ouvertüre zu seinem „Barbier von Sevilla“ hatte er beispielsweise zuvor schon für zwei andere Werke verwendet. Nach dem Motto: Gute Musik kann man gar nicht oft genug hören.
2 Mária Telkes (1900–1995)
Sie war eine in Budapest geborene Biophysikerin. Im Alter von 25 Jahren wanderte sie, bereits promoviert, in die USA aus. Dort entwarf sie, gemeinsam mit der Architektin Eleanor Raymond, das erste durch Solarenergie beheizte Haus. Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte sie eine mobile, solarbetriebene Entsalzungsanlage für das US-amerikanische Militär. 1955 erfand die Wissenschaftlerin einen Solarkocher, dessen Bauweise noch heute in Entwicklungsländern eingesetzt wird.
3 Sextus Iulius Frontinus (35–103)
Er war Soldat und römischer Senator. Im Alter von 62 Jahren wurde er von Kaiser Nerva zum Oberaufseher über die Aquädukte in Rom bestellt. Um sich mit der anspruchsvollen Aufgabe vertraut zu machen, sammelte er Material, forschte und schrieb seine Erkenntnisse nieder. So entstand das erste Standardwerk über die Wasserversorgung einer Millionenstadt: „De aquaeductu urbis Romae“. Frontinus war hochgeachtet – und blieb bescheiden. Ein Denkmal für sein Grab wollte er nicht.
4 Samuel Beckett (1906–1989)
in Dublin geboren, verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in Paris. Der Literaturpreisträger verfasste zahlreiche Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Sein kürzestes Stück “Atem”, 1969 in New York als Prolog eines Musicals uraufgeführt, dauert nur 35 Sekunden. In den Jahren 1936/37 hatte der Ire Deutschland bereist und seine Erlebnisse in Tagebüchern festgehalten. Hamburg etwa kommt darin durchwachsen weg. Samuel Becketts Grab befindet sich auf dem Pariser Friedhof Montparnasse.
5 Leonard Cohen (1934–2016)
Er erhielt im Oktober 2011 in Spanien eine hohe Auszeichnung, sogar der spanische König war anwesend. Cohen dankte in kurzer und freier Rede: „How I got my song“, also: wie ich zu meinem Lied kam. Darin erzählte er von einem spanischen Straßenmusikanten, den er in jungen Jahren in seiner Heimatstadt Montreal getroffen hatte. Jener brachte ihm mit ein paar Griffen jene sechs Akkorde bei, die „Grundlage all meiner Lieder“, geworden seien. Cohen, der Dichter, fand zur Musik.
6 Josephine Cochrane (1839–1913)
war eine begüterte und unternehmungslustige Frau. Sie lud häufig Gäste zu ihren Partys ein, lautet die Legende, und sie ärgerte sich über das Personal, weil wieder mal Geschirr zu Bruch ging. Der Erfindergeist lag in der Familie, schon der Urgroßvater tüftelte an Neuem. So machte sich Cochrane ans Werk, fand einen Mechaniker zur Umsetzung ihrer Ideen, wurde auf der Weltausstellung in Chicago 1893 ausgezeichnet. Josephine Cochrane gilt als Erfinderin der Geschirrspülmaschine.
7 René Dumont (1904–2001)
gilt als Vater der französischen Grünen. Im Namen der damals noch jungen Öko-Bewegung trat er 1974 als Kandidat für das Präsidentenamt an. Dabei gewann er 1,32 Prozent der Stimmen. Bevor er die Bedeutung der Nachhaltigkeit bei der Präsidentschaftswahl mit eindrücklichen Fernsehspots im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit verankerte, war er 41 Jahre lang als Professor der Agrarwissenschaft in Paris tätig gewesen. Der Wahlkampf bot dem damals 70-Jährigen die Möglichkeit, vor einer weltweiten Wasserknappheit zu warnen.
8 Rachel Carson (1907–1964)
war eine im US-amerikanischen Bundesstaat Pennsylvania geborene Biologin und Wissenschaftsautorin. Früh lag ihr Augenmerk auf Umweltproblemen und dem Verschwinden vieler Arten. 1962 erschien ihr Hauptwerk „Silent Spring“ (Der stumme Frühling), in dem sie den rücksichtslosen Pestizid-Einsatz, vor allem von DDT, in ihrem Heimatland anprangerte. Mit ihrem Engagement inspirierte sie auch John F. Kennedy. Erst 1972, also acht Jahre nach ihrem Tod wurde das Gift in den USA verboten.
9 Abebe Bikila (1932–1973)
Er war ein äthiopischer Sportler. 1960, bei den Olympischen Spielen in Rom, gewann er den Marathonlauf und stellte dabei eine neue Bestzeit auf. Er war auch der erste Sieger für sein Land. Das Besondere: Bikila lief die 42,195 Kilometer barfuß. Vier Jahre später wurde er auch Marathonsieger bei den Olympischen Spielen in Tokio. 1969 wurde er bei einem Autounfall schwer verletzt und blieb querschnittsgelähmt. Zu seiner Beisetzung in Addis Abeba erschienen 65.000 Menschen.
10 Paul Klee (1879–1940)
Er reüssierte als Künstler in vielen verschiedenen Stilrichtungen, etwa im Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus oder Surrealismus. Rund 10.000 Werke werden ihm zugeschrieben. Pausen kannte er kaum. Auch unterwegs, etwa auf seiner Ägyptenreise Ende der 1920er Jahre, war er beständig kreativ. Wenn ihm nicht gefiel, was er aufs Papier geworfen hatte, bemalte er eben die Rückseite. Rund 550 doppelseitig bemalte Werke soll es geben. Klee hinterließ auch Tagebücher und Gedichte.
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