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Waldschlösschenbrücke: Aufruf zu Protesten

Im Konflikt um den UNESCO-Welterbetitel für das Dresdner Elbtal will die Grüne Liga Sachsen jetzt bundesweite Proteste organisieren.

Dresden - Das Netzwerk ökologischer Bewegungen rief dazu auf, bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Sachsens Regierung gegen den Bau der Waldschlösschenbrücke zu protestieren. Dem Elbtal droht im Fall des Brückenbaus die Aberkennung des 2004 erlangten Welterbetitels. Sachsens Oberverwaltungsgericht hatte vor zwei Wochen auf Antrag des Freistaates den Bau der Brücke angeordnet, damit der Bürgerentscheid pro Brücke von 2005 vollzogen wird.

Der Dresdner Stadtrat will am Donnerstagabend entscheiden, ob gegen den angeordneten Bau vor dem Sächsischen Verfassungsgerichtshof geklagt wird. Ein entsprechender Beschluss des Stadtparlaments galt als wahrscheinlich. In Dresden herrscht zwischen Verwaltung und Parlament ein Dissenz. Die Verwaltungsspitze will die Brücke errichten. Der Stadtrat hingegen hatte den Oberbürgermeister im vergangenen Jahr aufgefordert, das Bauwerk mit rechtlichen Mitteln zu verhindern, damit der Unesco-Titel nicht aberkannt wird.

Das Welterbe-Komitee der UN-Kulturorganisation will voraussichtlich auf der nächsten Tagung im Juni/Juli im neuseeländischen Christchurch über die Zukunft des Dresdner Titels entscheiden. Das Komitee hatte das Elbtal im vergangenen Jahr wegen des Bauvorhabens auf die Liste gefährdeter Stätten gesetzt und zur Suche nach alternativen Lösungen aufgefordert. Nach Ansicht der Unesco würde die Brücke das Panorama an der sensibelsten Stelle der 20 Kilometer langen Flusslandschaft verschandeln. (tso/dpa)

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