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Amelie Deuflhard, Intendantin der Kulturfabrik Kampnagel, erhält den Berliner Theaterpreis.

© Daniel Reinhardt/dpa

Berliner Kunstpreise: Stiftung Preußische Seehandlung zeichnet Amelie Deuflhard und Steffen Mensching aus

Theaterintendantin Amelie Deuflhard, Autor Steffen Mensching und Schauspieler Hanns Zischler bekommen in diesem Jahr die Berliner Kunstpreise.

Die mit insgesamt 60.000 Euro dotierten Kunstpreise der Stiftung Preußische Seehandlung gehen in diesem Jahr an den Autoren Steffen Mensching, die Theaterintendantin Amelie Deuflhard und den Schriftsteller und Schauspieler Hanns Zischler. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) präsentierte am Montag als neue Ratsvorsitzende der Stiftung die Preisträger in einer Online-Pressekonferenz.

Steffen Mensching („Schermanns Augen“) erhält demnach den mit 30.000 Euro dotierten Berliner Literaturpreis. Damit verbunden ist die Berufung auf eine Gastprofessur für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität Berlin. Überreicht wird der Preis am 30. März im Roten Rathaus. Der 63-Jährige habe die Jury durch seinen Facettenreichtum als Lyriker und Romanautor überzeugt, hieß es zur Begründung.

Schauspieler und Essayist Hanns Zischler erhält den mit Friedlieb Ferdinand Runge-Preis

Der mit 20.000 Euro dotierte Theaterpreis Berlin geht in diesem Jahr an die Theatermacherin und Intendantin von Kampnagel in Hamburg, Amelie Deuflhard (63). In der Begründung heißt es, wer sich für innovatives Theater interessiere oder im Kulturbetrieb neue Wege suche, komme an den von ihr geförderten Gruppen und Künstlern nicht vorbei: „Mit Event hat ihre Arbeit nichts, mit ernsthafter Auseinandersetzung viel zu tun. Und mit einer politischen Haltung.“ Die Verleihung findet im Rahmen des Theatertreffens im Mai 2022 im Haus der Berliner Festspiele statt.

Der Schauspieler und Essayist Hanns Zischler erhält den mit 10.000 Euro dotierten Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung. Der Kunstpreis zeichne Persönlichkeiten aus, die als Kunstschaffende oder als Anstifter von Kunst ihr Leben in den Dienst der Kultur gestellt haben, hieß es. Die Verleihung des Preises an den 74-Jährigen ist für den 11. Oktober 2022 in der Berlinischen Galerie geplant. Benannt ist die Auszeichnung nach dem Wissenschaftler und Künstler Friedlieb Ferdinand Runge (1794-1867), eine der „bedeutendsten und originellsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts“, wie es hieß.

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Giffey verband mit den Auszeichnungen die Hoffnung, dass die Preisträger die Würdigung erfahren, die ihnen zustehe. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig Kunst und Kultur für eine demokratische Gesellschaft seien.

Die vom Land Berlin 1983 gegründete Stiftung Preußische Seehandlung fördert den Angaben zufolge Kunst, Kultur und Wissenschaft in und für Berlin. Sie ist aus einem Teil des Restvermögens der Preußischen Staatsbank gegründet worden, die wiederum auf die 1772 ins Leben gerufene Seehandlungs-Societät zurückging.

Zu den bisherigen Trägerinnen und Trägern des Berliner Literaturpreises zählen unter anderem Herta Müller (2005), Durs Grünbein (2006), Feridun Zaimoglu (2016), Marion Poschmann (2018) und Monika Rink (2021).

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