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Neubau auf Museumsinsel: Bürgerinitiative fordert neuen Wettbewerb

Die Berliner Bürgerinitiative "Rettet die Museumsinsel!" hat einen neuen Architektenwettbewerb für den geplanten Neubau eines zentralen Eingangsgebäudes auf der Museumsinsel gefordert.

Berlin - Gleichzeitig bekräftigte die Initiative ihren Widerstand gegen den bisherigen Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield als "Verunstaltung" des Unesco-Weltkulturerbes Museumsinsel, wogegen die Initiative ein Volksbegehren erreichen will. Nach ihren Angaben ist am 25. April auch ein Ortstermin des Petitionsausschusses des Bundestages vorgesehen.

Wenn Chipperfields ursprünglicher Entwurf jetzt komplett zurückgezogen worden sei, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nunmehr sage, dann müsse nach den Regularien auch ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben werden, betonte die Initiatorin des Volksbegehrens, Annette Ahme, vor Journalisten. Immerhin habe es sich bei seinem ersten Entwurf um eine durchgeplante Bauplanungsunterlage gehandelt, "die so, wie sie war, auch gebaut worden wäre". Plötzlich sei sie aber nicht mehr aktuell. Die Initiative renne also keineswegs, wie ihr unterstellt werde, "gegen ein Phantom an".

Bürgerinitiative will weiter diskutieren

Chipperfield hatte am Vortag in Essen, wo er seinen Entwurf für den Neubau des Museums Folkwang vorstellte, Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Wir sollten uns treffen." Seine neuen Pläne für Berlin will er im Spätsommer vorlegen. "Dann lasst uns diskutieren! Ich werde dann mit diesen Leuten reden, ob sie weiter Probleme haben."

Die Bürgerinitiative wehrte sich auch gegen "das Totschlag-Argument "Disney-Land" und gegen den Vorwurf, das Volksbegehren richte sich in Wahrheit ganz allgemein gegen moderne Architektur. "Hier geht es nicht darum, ob man ein Fan von moderner Architektur ist, sondern hier ist zu entscheiden, ob in der Mitte der Stadt das historische Erscheinungsbild - nach all den vielen Kriegs- und Nachkriegsverlusten - Priorität bekommt." Auch enthalte der Antrag auf Eintragung der Museumsinsel in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes keinen Hinweis auf einen geplanten Neubau. Vielmehr heiße es dort, der Museumskomplex sei "als abgeschlossen zu betrachten, ebenso wie die Geschichtsepoche, der er angehört". (tso/dpa)

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