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CHARAKTERZEICHNUNGMozarts „Don Giovanni“: Die doppelte Donna

Wie sagte die Sopranistin Annette Dasch doch so schön? „Wer gerne zu Hause ist, sollte nicht Sängerin werden.

Wie sagte die Sopranistin Annette Dasch doch so schön? „Wer gerne zu Hause ist, sollte nicht Sängerin werden.“ Als gutes Ausflugsziel für Berliner Sängerinnen haben sich dabei in letzter Zeit die Salzburger Festspiele erwiesen. Hier erlebte nämlich nicht nur Annette Dasch ihren internationalen Durchbruch, sondern auch gleich noch eine Sopranistenkollegin, die aus Russland stammende Anna Samuil. Ob wir es als Berliner Publikum nun verdient haben oder nicht: Wir können unseren Heimvorteil genießen und die beiden neuen Stars jetzt gemeinsam am Staatsopernhimmel aufgehen sehen.

In Mozarts „Don Giovanni“ werden beide als die zwei großartig gezeichneten betrogenen Geliebten auf der Bühne Unter den Linden stehen. Dass Samuil als gutgläubige Donna Anna und Dasch als stolze Donna Elvira den im Schüren von Leidenschaften erfahrenen Don Giovanni (René Pape) zu Höchstleistungen anstacheln werden, steht zu erwarten. Zusammen mit dem glücklich typgerecht besetzten Ensemble (zu dem unter anderem Hanno Müller-Brachmann als Leporello und der „Nachwuchssänger des Jahres 2005“ Pavol Breslik als Don Ottavio gehören), könnten sie sogar den bisher zu einer etwas romantisierend-behäbigen Mozart- Sicht tendierenden Daniel Barenboim aus der Reserve locken. Und auch Intendant Peter Mussbachs Inszenierung, die auf Charakterzeichnung fokussiert ist und sich bei der Premiere dieser ersten Koproduktion seines Hauses mit der Mailänder Scala achtbar geschlagen hat, wird der schauspielerischen Überzeugungskraft dieses Ensembles keine Hindernisse entgegensetzen. Carsten Niemann

Staatsoper, Sa 15.12. (Prem.),

18 Uhr, ab 29 €

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