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Strahlende Siegerin. Ulli Lust bedankt sich für die Auszeichnung mit dem Preis für den besten Independent-Comic des Jahres.

© lvt

Festival: Irrfahrt mit Happy End

Der Comicsalon Erlangen hat seine ersten Sieger: Die Berliner Zeichnerin Ulli Lust gewinnt mit ihrem Epos „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens“ den Preis für die beste Independent-Publikation. Und wir verteilen Gratis-Comiczeitungen unter unseren Lesern.

Beim Comicsalon Erlangen, dem größten Festival der deutschsprachigen grafischen Literatur, wurden am Donnerstag die ersten Ehrungen vergeben.  Der vom Interessenverband Comic (Icom) verliehene Preis für den besten Independent-Comic 2010 ging an die Berliner Zeichnerin und Autorin Ulli Lust, die in ihrem autobiografischen Coming-of-Age-Comic „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens“ in ausdrucksstarken Bildern die Geschichte einer alptraumhaft missglückten Urlaubsreise und mittelbar auch ihrer Selbstfindung erzählt. 

Glotzer und Grabscher, Lügner und Luden. Ulli Lust arbeitet in dem Buch eigene Erlebnisse auf.
Glotzer und Grabscher, Lügner und Luden. Ulli Lust arbeitet in dem Buch eigene Erlebnisse auf.

© Illustration: Lust/Avant

Weitere Auszeichnungen vergab die Icom-Jury an Simon Schwarz aus Hamburg, der für die Aufarbeitung seiner deutsch-deutschen Familiengeschichte in dem Buch „Drüben“ den Preis für das herausragende Szenario erhielt, sowie an die Berlinerin Katharina Greve (Preis für herausragendes Artwork für ihre im Berliner Fernsehturm spielende Erzählung „Ein Mann geht an die Decke“). Einen Sonderpreis für die bemerkenswerteste Comicpublikation erhielten die Herausgeberinnen der Anthologie „Spring“ für ihr sechstes Heft.

Als bester Kurz-Comic wurde eine Arbeit des Herausgebers der Zeitschrift „Epidermophytie“, Andreas „Aha“ Hartung, in einer dem Zeichner Levin Kurio gewidmeten Anthologie seines Magazins geehrt. Und der Sonderpreis für besondere Leistungen ging an Vicky Danko, Beatrice Beckmann und Olivia Vieweg für ihren Einsatz für die unabhängige Manga-Szene. Sie geben unter anderem die Manga-Anthologien „Paper Theatre“ und „Blütenträume“ heraus. 

Der Comicsalon, der noch bis Sonntag läuft, war bereits am ersten Tag so gut besucht wie lange nicht. Verleger, Künstler und Händler freuten sich über teils ungewöhnlich lange Schlangen vor ihren Ständen.

Ein Schwerpunkt des Festivals lag auf dem Thema Zeitungscomics. Dazu gibt es auch eine umfangreiche Ausstellung, in der unter anderem die Tagesspiegel-Strips der Zeichner Mawil, Flix, Arne Bellstorf und Tim Dinter zu sehen sind. Als Begleitung erscheint eine einmalige Ausgabe der „Erlanger Comic-Blätter“, eine Sonderausgabe mit Nachdrucken von Tagesspiegel-Strips sowie anderen Zeitungs-Comics von Ralf König oder der Reihe „Im Museum“ von Sascha Hommer und Jan-Frederik Bandel. Wir vergeben unter unseren Lesern gratis druckfrische Exemplare dieser einmaligen Comic-Zeitung. Wer eines bekommen möchte, sende einen ausreichend frankierten und an sich selbst adressierten Rückumschlag per Post an den Tagesspiegel, z. Hd. Lars von Törne, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin.

Mehr zum Programm des Comicsalons unter diesem Link, weitere Tagesspiegel-Artikel dazu gibt es auch unter diesem Link. 

Die wichtigste Auszeichnung des Festivals, der Max-und-Moritz-Preis für die besten Comics des Jahres, wird an diesem Freitagabend bei einem feierlichen Festakt verliehen. Ausführliche Berichte folgen in den nächsten Tagen auf den Tagesspiegel-Comicseiten.

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