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Toughe Kids: Eine Szene aus „Paper Girls“.

© Cross Cult

Science-Fiction-Comic „Paper Girls“: Mit dem Bonanzarad in den Höllen-Morgen

Techno-Zombies, fliegende Monster und Zeitreisen zum zukünftigen Ich: Am 29. Juli startet die Verfilmung der Comicreihe „Paper Girls“ bei Amazon.

Es ist der 1. November 1988, der frühe Morgen nach Halloween im Vorort Stony Stream, Cleveland, Ohio. Die zwölfjährige Erin tritt in der fahlblauen Morgendämmerung in die Pedale ihres Bonanzarads. Die Jeansjackenärmel sind umgekrempelt, die nackenlangen Dauerwellen fliegen im Fahrtwind, in der Umhängetasche stecken zusammengerollte Ausgaben der Zeitung „Cleveland Preserver“.

Eine weitere Szene aus „Paper Girls“.

© Cross Cult

Erin ist eine der vier toughen jugendlichen Heldinnen aus dem Comic „Paper Girls“ (Übersetzung Sarah Weissbeck, Cross Cult, 6 Bände, 128-152 S., je 22 Euro), geschrieben von Brian K. Vaughan („Saga“), gezeichnet von Cliff Chiang und von Matt Wilson koloriert.

Das komplexe Comic-Sci-Fi-Abenteuer um Techno-Zombies, fliegende Monster, Zeitreisen und die Begegnung mit dem zukünftigen Ich, das zwischen 2015 und 2019 als 30-teilige Serie veröffentlicht wurde, ist nun verfilmt worden. Am 29. Juli startet die Serie bei Amazon Prime Video.

Beste Gelegenheit, die Comicbände nochmal aus dem Regal zu nehmen (oder zur Gesamtausgabe zu greifen, die am 10. August bei Cross Cult erscheint), in die superheldesken Zeichnungen und die surrealen Farben mit Eighties-Flair einzutauchen und den Paper Girls in den „Höllen-Morgen“ zu folgen, den Erins Papierkalender ankündigt.

Tatsächlich wird sie, die gerade neu hergezogen ist, direkt von den Tunichtguten der Gegend in die Zange genommen, die in Horror-Kostümen noch die Straßen unsicher machen. Gut, dass die gestandenen Paper Girls Mac, Tiffany und KJ zur Stelle sind und sie in ihr Team aufnehmen.

In Symbolen sprechende Gestalten und riesige Flugsaurier

Gemeinsam radeln die vier durch einen apokalyptisch anmutenden Morgen: Über den Asphalt wirbeln Blätter, im Hintergrund winkt eine windschiefe Vogelscheuche in einem Vorgarten, am Himmel hängt eine fahle Mondsichel, und quer über den dunkelblauen Himmel zieht irgendetwas eine rosa Spur.

Eine Szene aus der Verfilmung von „Paper Girls“, die am 29.7. auf Amazon Prime startet.

© Amazon Prime Video

Angesiedelt ist die Handlung von „Paper Girls“ zunächst in den Achtzigern, dem Jahrzehnt, in dem die Künstler hinter dem Comic noch im Teenie-Alter waren. In der liebevollen Gestaltung des Dekors, von den Klamotten über Einrichtungen bis zu den Walkie-Talkies der Mädchen ist denn auch eine gewisse Nostalgie zu erkennen.

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Überdies implizieren die Zeichnungen von Cliff Chiang und vor allem die Farben von Matt Wilson, dass dem Geschehen von Anfang an etwas Unwirkliches innewohnt, noch bevor die ersten in Symbolen sprechenden Gestalten und riesige Flugsaurier auftreten.

Die Titelbilder des ersten Sammelbandes und der Gesamtausgabe.

© Cross Cult

Die sind Teil einer mysteriösen Katastrophe, die über Stony Stream hereinbricht. Ab sofort haben die vier Zeitungsmädchen eine Mission: Herauszufinden, was es damit auf sich hat, und was dagegen zu tun ist. Sie reisen mit einer Zeitkapsel Jahrtausende zurück und weit in die Zukunft, sie werden mit ihren künftigen Schicksalen konfrontiert und müssen herausfinden, dass die Erfindung des Zeitreisens Verlockungen bietet, aber auch große Gefahren.

Am Ende landen die Vier wieder da, wo alles begann – aber nun ganz anders ist, weil jede von ihnen eine Entwicklung durchgemacht hat.

Barbara Buchholz

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