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Kultur: Csárdás, ahoi!

Die Seefestspiele Wannsee bleiben doch in Berlin.

Nanu, die Seefestspiele Wannsee laden zur Pressekonferenz? Wollten sie nicht Berlin verlassen, nachdem sie sich zweiSommer lang mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf wegen der Wasserschutzzone in den Haaren gelegen hatten? Offenbar war die Suche nach einem neuen Standort in einer anderen deutschen Stadt nicht erfolgreich. Die Gesellschafter Michael Mronz und Burghard Zahlmann – Peter Schwenkow fehlt auf dem Podium – formulieren es so: „Wir sind in uns gegangen und haben unsere zweite Liebe zum Wannsee entdeckt. Die Atmosphäre dort ist eben doch das Schönste, was es gibt.“ Trotzdem haben sie alles über Bord geworfen, was die Seefestspiele in den ersten beiden Jahren ausgemacht hat. Intendant Christoph Dammann, der die Idee zum „Bregenz des Nordens“ hatte, widmet sich jetzt „anderen Aufgaben“ – allerdings ist er weiterhin als Gesellschafter dabei. Und eine Neuinszenierung gibt es im August 2013 auch nicht mehr.

Stattdessen wird das Budapester Operettentheater im Strandbad einen seiner Dauerbrenner zeigen: Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“. Zahlmann sagt der Operette eine große Zukunft voraus. Dass sie in Berlin keine Heimat mehr habe, ist aber eine gewagte Aussage: Neuköllner Oper, Komische Oper oder Radialsystem haben sich in jüngster Zeit durchaus der Operette angenommen. Für die „Csárdásfürstin“ kommen die Budapester unter ihrem Leiter Miklós-Gabór Kerény mit eigenem Ensemble. Ein Berliner Casting ist passé, der Wannsee wird zur Abwurfstätte für internationale Tourneeproduktionen. Udo Badelt

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