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Kultur: Der Neudenker Präsidentenwechsel im Archäologischen Institut

„Unbedingt europäisch ist alles, was von drei Quellen – Athen, Rom und Jerusalem – herrührt." Mit diesem Welten umspannenden Zitat des französischen Philosophen Paul Valéry überschreibt der designierte Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts im Auswärtigen Amt, Hans-Joachim Gehrke, die umfangreiche Publikationsliste auf seiner persönlichen Homepage.

„Unbedingt europäisch ist alles, was von drei Quellen – Athen, Rom und Jerusalem – herrührt." Mit diesem Welten umspannenden Zitat des französischen Philosophen Paul Valéry überschreibt der designierte Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts im Auswärtigen Amt, Hans-Joachim Gehrke, die umfangreiche Publikationsliste auf seiner persönlichen Homepage. Der Professor für Alte Geschichte an der Universität Freiburg übernimmt am 1. März das Amt des bisherigen Präsidenten Hermann Parzinger. Am gestrigen Freitag richtete das Auswärtige Amt in Anwesenheit von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier nun einen ein Festakt zum Präsidentenwechsel bei den Archäologen aus.

In Fachkreisen gilt der Neue als Kommunikator und Vermittler zwischen den Disziplinen und als Neudenker mit Bodenhaftung. „Ein Wissenschaftler muss Staub gerne riechen“, sagt er. „Wie ein Schmetterling“ müsse er aber auch „seinen Blick weiten und in die Welt erheben“. Entsprechend wichtig seien ihm die übergreifenden „Forschungscluster", mit denen das Archäologische Institut die großen Menschheitsthemen erstmals global untersuchen will. Auch der 62-Jährige selbst denkt über die Grenzen seiner Disziplin hinaus: Er fragt danach, warum und mit welchen Folgen Menschen an die Historizität bestimmter Ereignisse wie den Trojanischen Krieg glauben – und glauben wollen.

In den neunziger Jahren war Gehrke maßgeblich an der Neustrukturierung der Altertumsfächer an der Humboldt-Universität beteiligt, jetzt will er enge Kooperationen mit den Universitäten suchen. Ein Sensationensucher hingegen ist er nicht. Gehrke möchte die Öffentlichkeit vom Sinn und Nutzen der Archäologie überzeugen und sie nicht mit bunten Scherben blenden. Eva Kalwa

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