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Die Filmemacherin Margarethe von Trotta.

© Börres Weiffenbach

Deutscher Filmpreis: Margarethe von Trotta erhält Ehrenpreis

Am 3. Mai werden in Berlin wieder die Deutschen Filmpreise vergeben. Die Ehrenpreisträgerin steht schon fest: Regisseurin Margarethe von Trotta.

Margarethe von Trotta erhält am 3. Mai bei der Gala zum Deutschen Filmpreis im Berliner Palais am Funkturm den Ehrenpreis. Die Regisseurin, Schauspielerin und Autorin "hat in einer Zeit, in der Frauen das Regieführen kaum zugetraut wurde, gesagt: ich kann das! Schon dafür gebührt ihr Ruhm und Ehre, "sagte der frischgewählte Präsident der Deutschen Filmakademie, Ulrich Matthes. "Und sie konnte es – und hat uns in all den Jahren ein paar der intensivsten Frauenfiguren des deutschen Kinos geschenkt."  

Nach ihren Anfängen als Journalistin und Schauspielerin im Neuen Deutschen Film machte sich die gebürtige Berlinerin als Autorenfilmerin einen Namen, national, wie international. Zur ihren bekanntesten Werken zählen "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", den sie gemeinsam mit ihrem damaligen Ehemann Volker Schlöndorff realisierte, "Das Zweite Erwachen der Christa Klages" (1977), der mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete RAF-Film "Die bleierne Zeit" sowie weitere Filme mit Barbara Sukowa, darunter "Rosa Luxemburg" (1985) und "Hannah Arendt" (2013). Als Schauspielerin hatte sie zunächst in Filmen von Fassbinder, Schlöndorff und Herbert Achternbusch reüssiert.

Trotta, Jahrgang 1942, stellte in ihren Werken fürs Kino wie fürs Fernsehen immer wieder Frauen ins Zentrum, auch historische Frauenfiguren wie Hildegard von Bingen ("Vision - aus dem Leben der Hildegard von Bingen", 2009) oder die Frauen aus der Berliner "Rosenstraße" (2003), die mit Mut und Chuzpe ihre Ehemänner vor den Nazis retteten. Zuletzt realisierte sie 2015 einen sehr persönlichen Film, "Die abhandene Welt" und 2018 den Dokumentarfilm "Auf der Suche nach Ingmar Bergman".

Sie gewann zahlreiche Preise, darunter mehrfach die früher Bundesfilmpreis genannte Lola. Auch ihre Hauptdarstellerinnen wurden des öfteren ausgezeichnet, neben Barbara Sukowa etwa Katja Riemann für "Rosenstraße". Auch Katharina Thalbach, Jutta Lampe, Hanna Schygulla, Meret Becker und Corinna Harfouch standen unter ihrer Regie vor der Kamera. Margarethe von Trotta lebt und arbeitet heute in München und Paris, nachdem sie unter anderem in Italien gelebt hatte.

Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine von der Filmakademie und deren Freundeskreis ernannte zehnköpfige Auswahlkommission. Ihr gehörten diesmal unter anderem die bisherige Akademie-Präsidentin Iris Berben, die Schauspielerin Ina Weisse, der Drehbuchautor Fred Breinersdorfer und der Kameramann Thomas Plenert an. Tsp

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