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Das Buchstabenfeld am Eingang der Berlinischen Galerie

© Michael Kappeler/ddp

Die Berlinische Galerie wird 40: Riesentorte mit Buchstabensalat

Fitness für Künstler und Blicke hinter die Kulissen: Die Berlinische Galerie feiert ihren 40. Geburtstag mit einem etwas anderen Museumsprogramm.

Wenn 50 das neue 30 ist, dann müsste die Berlinische Galerie mit ihren 40 Jahren im allerbesten Alter sein. Am heutigen Sonntag feiert sie ihren Geburtstag – mit einer Party, wie es sich gehört. Den ganzen Tag geht es hoch her im Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur (Alte Jakobstr. 124– 128, 10 – 18 Uhr): Führungen, Gespräche mit Künstlern, Blicke hinter die Kulissen, wo Restauratoren arbeiten und Archivare ihre Schätze hüten.

Natürlich gibt es auch einen Geburtstagskuchen. Um 15 Uhr schneidet Direktor Thomas Köhler mit Hanna Roters, der Witwe des Museumsgründers Eberhard Roters, eine Riesentorte an. Künstlernamen werden die Leckerei schmücken – Schwarz auf Gelb. Der Besucher kennt das Motiv vom Entree der Berlinischen Galerie: Das Architekturbüro Kuehn Malvezzi hat sich dort einen wohlsortierten Buchstabensalat als Bodengestaltung ausgedacht, um die Vielzahl der Künstler abzubilden, deren Werke sich in der Sammlung befinden. 5000 Objekte bewahrt allein die Abteilung bildende Kunst.

Fit ins nächste Jahrzehnt: Zum Geburtstag werden Workout und Massagen angeboten

Vor 40 Jahren war es ein genialer Einfall des Kunsthistorikers Eberhard Roters, der in Berlin entstandenen Kunst hier eine Heimstatt zu geben. Brücke, Dada, Neue Sachlichkeit, russische Avantgarde hatten in der Stadt ihren Ausgang genommen oder wichtige Spuren hinterlassen, ohne dass sich jemand ihrer angenommen hätte. Heute, angesichts des Kunstbooms seit den Neunzigern, wäre das unvorstellbar. Zu den Aufgaben der Berlinischen Galerie gehört es deshalb, nicht nur kunsthistorische Forschung zu betreiben, Nachlässe zu betreuen und Ausstellungen zu organisieren, sondern auch offen zu sein für die neuen Entwicklungen in der Stadt.

Eine Ahnung davon gibt die Künstlerin und Stuntfrau Helga Wretmann, die Fitness für Künstler anbietet und eine Kostprobe als Performance anbietet. An ihrem Workout (13.30 und 15.30 Uhr) werden 15 Personen teilnehmen und vor dem Partypublikum demonstrieren, wie Bewegung zu Kreativität anregt und Glückshormone ausgeschüttet werden.

Falls das gewünschte Ergebnis nicht eintritt, bietet die Künstlerin auch Massagen als Anti-Depressionsmaßnahme an. Der ein oder andere Kurator oder Archivar mag sich ebenfalls hinzugesellen, um sich für die wachsenden Aufgaben seines Museums zu stählen. Dabei muss man sich um die Fitness der Berlinischen Galerie eigentlich keine Sorgen machen. 40 Jahre sind schließlich kein Alter.

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