zum Hauptinhalt
Die beeindruckende Lecture-Performance von Ming Wong mit zwei Klavieren im Haus der Berliner Festspiele.

© Steirischer Herbst / Sebastian Reiser

Die Woche : Bring it on, Berlin!

Nach den ersten klammen Wochen des Jahres, nimmt der Kulturbetrieb in Berlin im Februar wieder Fahrt auf.

Mit dem Ende dieses grauen Januars versprechen die Tage wieder etwas länger zu werden. Vielleicht hängt schon bald der Himmel nicht mehr ganz so tief und bleiern über der Hauptstadt. Und auch das Ende des „Dry January“ lässt gewiss manch einen Berliner aufatmen. Trost spendet auf jeden Fall, dass ab jetzt der Kulturbetrieb Fahrt aufnimmt und das Berliner Publikum nach den ersten klammen Wochen des Jahres wieder am künstlerischen Puls der Welt fühlt.

Das Haus der Berliner Festspiele zeigt zum Auftakt seines Jahresprogramms seit vergangenem Freitag die musikalische Lecture-Performance „Yellow Rhapsody“ des aus Singapur stammenden Künstlers Ming Wong. Das Stück erzählt anhand von einzigartigen Archivmaterialien und einer kunstvoll zusammengewobenen Musikcollage von dem schwierigen Verhältnis zwischen Amerika und China, beginnend mit dem historischen Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon im kommunistischen China vor ziemlich genau 50 Jahren.

Jenseits der Großspielstätten läuft zurzeit die CTM. Unter dem Titel „Portals“ werden in diesen Tagen Klang und Musik als Tore zu anderen Realitäten gefeiert. Auch hier wird Asien ins Visier genommen, genauer gesagt Südasien. Bereits der Trailer versprach, unsere Körper in neongrün leuchtenden, von experimenteller Musik erfüllten Räumen wieder ins Schwingen zu bringen. In der Tat werden seit Freitag – wohl das erste Mal nach der Corona-Pandemie – Konzerte und Clubveranstaltungen in angesagten Orten der Stadt weitgehend sorglos genossen.

Parallel dazu widmet sich das diesjährige transmediale Festival in der Akademie der Künste und im Silent Green sogenannten Skalierungstechnologien – ähnlich der CTM also ein Programm für Feinschmecker und Freaks.

Und natürlich wächst die Vorfreude auf die Berlinale. Seit der Bekanntgabe der Wettbewerbsfilme mit ungewöhnlich vielen deutschen Beiträgen ist damit zu rechnen, dass man wohl noch weniger internationale Stars auf dem roten Teppich sehen kann. Und dennoch lässt die Berlinale für einen kurzen Moment die Stadt wieder ein bisschen glamouröser erscheinen. So bring it on, February! Bring it on, Berlin!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false